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Weg mit dem Schneck - Wie man die Vielfraße los wird

Heute Redaktion
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Schnecken sind die gefräßigsten Schädlinge im Garten. Sie fressen sich von einem Ende zum anderen durch und sind nicht gerade wählerisch. Was sich gegen die Nimmersatte tun lässt, verraten wir hier.

Nach jahrelangem Rückgang nimmt die Zahl der Weinbergschnecken mit ihren großen, schönen Häusern langsam wieder zu. Sie sind aber noch lange kein Problem.

Spanische Wegschnecke

Die echten Vielfraße sind die Spanischen Wegschnecken (Arion lusitanicus). Diese Nacktschnecken sind vor rund 50 Jahren aus dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa eingeschleppt worden. Sie sind gefräßiger und weniger wählerisch als die heimischen Nacktschnecken, sie sind widerstandsfähiger gegen Sonne und Trockenheit. Und die Zahl der natürlichen Feinde ist begrenzt: Sogar richtige Schneckenjäger wie Igel und Erdkröte verschmähen die Spanische Wegschnecke, weil sie viel Schleim produziert und bitter schmeckt.

Methaldehyd

Schneckenkorn ist das beste Abwehrmittel. Wirkung und Nebenwirkungen resultieren aus der Zusammensetzung. Methaldehyd schadet anderen Tieren teilweise gar nicht - wie z.B. Igeln, teilweise - wie bei Hunden - nur bei großen Aufnahmemengen. Je früher man es einsetzt, umso besser. Das Problem dabei: Es ist nicht sehr wasserfest. Ein kräftiger Regen dezimiert die Körner stark, und man muss oft nachstreuen.

Eisen-III-Phosphat

Eisen-III-Phosphat wird am häufigsten zur Schneckenbekämpfung eingesetzt. Es ist für die Umwelt unschädlich und besitzt sogar die Zulassung für den ökologischen Landbau. Das Präparat ist sehr regenfest und führt zu Zellveränderungen im Darm der Schnecken. Sie hören daraufhin auf zu fressen. Nachteil: Eine ausgewachsene Schnecke muss mindestens 20 Körner aufnehmen.

Methiocarb

Methiocarb ist ein hochwirksames Nervengift. Es wirkt schon in geringen Dosen sehr gut, ist aber auch für Nützlinge, Haustiere und den Menschen unzuträglich. Es ist nur noch im professionellen Gartenbau zur Schneckenbekämpfung im Gewächshaus zugelassen.

Schnecken zerschneiden und Laufenten einsetzen - Alles dazu auf der nächsten Seite.

Im Nahkampf

Mühsam, aber ziemlich effizient ist das tägliche Einsammeln der Schnecken. Wenn man sie mit einer Schere durchschneidet, verenden sie weitgehend schmerzfrei. Wenn man Lockpflanzen wie Tagetes oder Senf anbaut, findet man die Tiere dort konzentriert vor. Ebenfalls von Vorteil sind Bretter, unter denen sie sich gern verstecken.

Schneckenzäune

Schneckenzäune rund ums Salatbeet sind durchaus empfehlenswert, allerdings: Man kann nicht seinen ganzen Garten umzäunen. Es gibt auch mit Schwachstrom betriebene Elektrozäune. Die sind aber noch teurer und obendrein wetteranfällig. Erdkontakt und Feuchtigkeit sorgen für gelegentliche Kurzschlüsse.

Bierfallen

Bierfallen helfen entgegen der Volksmeinung nicht. Meist nippen die Schnecken am Bier und kehren dann wieder zum Grünzeug zurück. Außerdem lockt der Biergeruch gleich auch die Schnecken des Nachbarn an.

Laufenten

Die Laufenten - neuerdings als Wundermittel gegen Nacktschnecken gehandelt - sind tatsächlich ein Bringer. Die spanischen Wegschnecken zählen zu ihren Lieblingsspeisen. Leider haben sie auch nichts gegen eine Beilage in Form von Kopfsalat. Und Achtung: Sie sind Wasservögel, brauchen also eine Bademöglichkeit. Sonst lassen sie sich bei Ihnen erst gar nicht nieder.

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