Oberösterreich
Wegen Corona-Abstand Senior ins Spital geprügelt
Rund acht Monate suchte die Polizei nach einem Mann, der einen Pensionisten verprügelt haben soll. Jetzt wurde ein Verdächtiger (30) ausgeforscht.
Weil sie den vorgeschriebenen Mindestabstand bei der Kassa eines Discounters in Ried/I. nicht eingehalten haben, stellte ein Pensionist (73) ein Pärchen kurz darauf zur Rede. Eine fatale Entscheidung, wie sich später herausstellte.
Denn wie die Polizei berichtet, ging der deutlich jüngere Mann (er wurde als 25-35 Jahre alt beschrieben) auf den Senioren los, stieß ihn zu Boden und soll dann auch noch mit den Füßen auf den am Boden liegenden Mann eingetreten haben. Geschehen ist der Vorfall bereits am 20. April (gegen 13.45 Uhr) dieses Jahres (wir berichteten).
Die Pressestelle der Polizei veröffentlichte daraufhin ein Foto des besagten Pärchens. Darauf machte es den Anschein, als würde die Frau wutentbrannt auf den Pensionisten zusteuern. Ihr Begleiter, ein Mann in roter Jacker und mit Mundschutz, hält sie offensichtlich zurück. Und genau dieser soll den Pensionisten zuvor brutal attackiert haben.
Die ersten Zeugenaufrufe blieben ohne Erfolg. Doch jetzt, etwas mehr als acht Monate danach, gelang der Exekutive der Durchbruch. Die Polizei Eberschwang (Bez. Ried/I.) kam am 30. Dezember 2020 auf die Spur des 20-jährigen bosnischen Tatverdächtigen, indem ein Zeuge gegen ihn bei der Polizei aussagte. Es konnten auch weitere von ihm begangene Straftaten aufgeklärt werden.
U-Haft verhängt
Aufgrund dessen ordnete die Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis eine Festnahmeanordnung gegen den 20-Jährigen an. Wenig später klickten auch schon die Handschellen. Die Beamten konnten den Gesuchten in der Wohnung seiner Eltern in Wels antreffen und festnehmen.
Er wurde daraufhin in die Justizanstalt nach Ried eingeliefert. Die Untersuchungshaft ist bereits verhängt.