Oberösterreich

Wegen Corona: Sogar Hund Leo kam zum Pfandleiher

Wegen Corona brachte eine Familie in Linz sogar ihren Hund zum Pfandleiher. Dort fand der Chihuahua ein neues Zuhause.

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Die Pfandleiher machen derzeit das Geschäft ihres Lebens.
Die Pfandleiher machen derzeit das Geschäft ihres Lebens.
Mike Wolf

Jobverlust oder Kurzarbeit – aufgrund der Corona-Pandemie machen derzeit viele Bürger sehr schwere Zeiten durch. Einige müssen zusehen, wie sie Monat für Monat über die Runden kommen.  

Ganz anders die Situation bei den Pfandleihern. Sie machen derzeit das Geschäft ihres Lebens, wie Gerhard Bleiweis von der Pfandbörse in Linz bestätigt. In seinem Geschäft in der Schillerstraße herrscht aktuell täglich reger Andrang. "Im Vergleich zur Zeit vor Corona sind derzeit sicher bis zu 30 Prozent mehr Kunden bei mir. Wir haben einen Keller im Geschäft mit 200 Quadratmeter. Da passt fast nichts mehr rein", so der Inhaber. 

Auch der Verkaufsraum ist bummvoll. Neben TV-Geräten, Uhren, Möbel und Porzellan finden sich auch einige Kuriositäten. "Viele Leute brauchen dringend Geld. Viele sagen mir, dass sie wegen Corona ihre Arbeit verloren haben und deshalb hier sind. Eine junge Mutter hat sogar das Taufketterl verpfändet, um Babynahrung kaufen zu können", so Bleiweis.

So haben während der Pandemie einige Kuriositäten den Weg ins Pfandhaus des 54-Jährigen gefunden. "Heute" hat sich die fünf kuriosesten zeigen lassen.

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Chihuahua "Leo"

Am ungewöhnlichsten ist dabei aber mit Sicherheit Chihuahua-Hund "Leo". Der Welpe kam als Pfand vor wenigen Monaten ins Geschäft von Bleiweis und gehört mittlerweile zum fixen Inventar. "Ich habe schon zwei Hunde gehabt. Eine Familie stand mit dem Chihuahua bei uns. Sie konnte sich das Futter nicht mehr leisten. Deshalb habe ich den Hund gekauft", so der Pfandleiher.

2
Mammut-Knochen

Auch ein knapp fünf Kilo schwerer Mammut-Knochen findet sich beim wohl größten Linzer Pfandleiher. Der Besitzer hat die Pfandfrist bislang aber immer wieder verlängert, kann sich offenbar nicht davon trennen. 

3
Picasso Bild

Besonders stolz ist der 54-Jährige auf ein Original-Bild von Pablo Picasso (Titel: Die Dame und die Taube) vom Dezember 1931. "Das letzte Picasso-Bild dieser Größe, das verkauft wurde, erzielte 95.000 Euro", weiß Bleiweis.

4
Kupfer-Kopf Titus

Ebenfalls unter den Schätzen des Pfandleihers ist der zweite römische Kaiser Titus. Wenn auch nur der 2.500 Jahre alte Kopf aus Kupfer. Dafür erhofft sich der Linzer übrigens bis zu 50.000 Euro.

5
Rosa Diamant

Ein Funkeln in den Augen so mancher Damen wird vermutlich der rosa Diamant-Ring auslösen, den Bleiweis in einer Vitrine aufbewahrt. Wert des glänzenden Schmuckstücks: 10.000 Euro.

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    Pfandleiher Gerhard Bleiweis mit Hund Leo.
    Pfandleiher Gerhard Bleiweis mit Hund Leo.
    Mike Wolf

    Doch auch wenn diese Dinge noch nicht verkauft sind, befindet sich der Pfandleiher derzeit im Dauerstress. Er sagt: "Alleine im Juli haben wir 650.000 Euro Umsatz gemacht. Das ist fast doppelt so viel wie zur selben Zeit im Vorjahr." Laut eigenen Aussagen hat Bleiweis schon jetzt den Umsatz aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr übertroffen. 

    Dabei stehen die "fetten Monate", wie er selbst sagt, kurz vor Weihnachten ja noch aus. Bis dahin werden sicher noch viele Kunden bei Pfandleiher Bleiweis hinein und hinaus gehen.