Wintersport

Wegen Kitz-Sprung: Abfahrer entscheiden über Absage

Nach dem schweren Sturz von Urs Kryenbühl und der Kritik der Abfahrer am Kitz-Zielsprung hat die FIS nun reagiert. Eine Absage steht im Raum. 

Markus Weber
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Urs Kryenbühl ist in Kitzbühel schwer abgeflogen.
Urs Kryenbühl ist in Kitzbühel schwer abgeflogen.
Gepa

Bei einer Geschwindigkeit von knapp 150 km/h war der Schweizer Speed-Spezialist am Freitag schwer gestürzt, hatte beim Sprung die Balance verloren, war mit dem Kopf voraus auf die harte Piste gekracht. Kryenbühl erlitt einen Kreuz- und Innenbandriss, einen Schlüsselbeinbruch und eine schwere Gehirnerschütterung. 

Den Zielsprung hatten die besten Abfahrer der Welt schon zuvor schwer kritisiert. Das Problem dabei: vor dem eigentlichen Schanzentisch ist eine Welle, bei der die Skiläufer schon abheben, nach oben springen. Zu gefährlich, wie die Mehrheit der Speed-Stars schon seit dem ersten Training kritisierte. 

Sprung-Besichtigung

Schon am Freitag hatten die Veranstalter auf den schweren Sturz reagiert, den Sprung mit Pistenraupen bearbeitet. Auch der rennfreie Samstag wurde genutzt, um die Stelle zu entschärfen. 

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    Die FIS will nun die Athleten ins Boot holen, wie Rennleiter Hannes Trinkl im "ORF" verriet. Noch vor der eigentlichen Streckenbesichtigung dürfen die Läufer ab 6.45 auf die Piste, um den umgebauten Sprung zu begutachten. Danach können die Athleten bei der eigentlichen Besichtigung den Sprung im schnellen Tempo ausprobieren. 

    Läufer entscheiden über Absage

    "Vom Gelände her können wir nicht mehr reagieren. Wenn die Läufer oder Trainer dann sagen, dass es zu gefährlich ist, dann können wir heuer leider nicht fahren", so Trinkl. Dann würde der Abfahrts-Klassiker auf Druck der Athleten abgesagt werden. "Ich will nicht mehr, dass wir irgendetwas riskieren. Wir werden sehen, ob es sicher ist", so der FIS-Mann weiter. 

    Den Organisatoren kommt zugute, dass es in der Gamsstadt geschneit hat. Allein dadurch wird die Geschwindigkeit gedrosselt werden. "Ich gehe davon aus, dass wir morgen nicht über 140 km/h kommen. Das sollte schon gehen", gab sich Trinkl optimistisch. 

    Eine endgültige Entscheidung wird erst kurz vor der Abfahrt fallen. 

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