Vor dem Hintergrund der aggressiven Zollpolitik von Präsident Donald Trump will der US-Chiphersteller Nvidia auf heimische Produktion umstellen. Nvidia-Chef Jensen Huang erklärte am Montag, die Hochleistungschips für künstliche Intelligenz (KI) würden künftig "erstmals in den Vereinigten Staaten hergestellt". Nvidia will demnach in den kommenden vier Jahren nach eigenen Angaben KI-Technik im Wert von bis zu 500 Milliarden Dollar in den USA produzieren.
In Texas würden dafür zwei Supercomputer-Fabriken gemeinsam mit asiatischen Auftragsfertigern gebaut: mit Foxconn in Houston und mit Wistron in Dallas. Die Massenfertigung dort solle in zwölf bis 15 Monaten beginnen, teilte Nvidia mit. Unterdessen sei die Produktion von Chips für Training und Betrieb von Software mit künstlicher Intelligenz mit dem taiwanischen Halbleiter-Riesen TSMC in Arizona angelaufen.
Chips von Nvidia sind zur Schlüsseltechnik für das boomende Geschäft mit künstlicher Intelligenz geworden. Der Großteil wird in Taiwan produziert – was im Westen schon seit Jahren Sorgen nährt, dass geopolitische Spannungen mit China die Versorgung mit hochmodernen Halbleitern versiegen lassen könnten.
Der im November abgewählte US-Präsident Joe Biden versuchte, die Ansiedlung von Chip-Herstellern in den USA mit Milliarden-Zuschüssen zu fördern. Tatsächlich kündigten mehrere Unternehmen nach Subventionszusagen in Höhe von rund 40 Milliarden Dollar den Bau neuer Fabriken in den Vereinigten Staaten an. Bidens Nachfolger Donald Trump setzt dagegen auf Zölle als Druckmittel.
Das Weiße Haus nannte die Fertigung in den USA "gut für den amerikanischen Arbeiter, gut für die amerikanische Wirtschaft und gut für die nationale Sicherheit der USA". Die Tech-Branche ist mit von dem Handelskrieg betroffen, den Trump vor allem gegen China ausgerufen hat. Der Präsident hatte am Wochenende bekräftigt, Chips, Halbleiter und andere Produkte sollten wieder in den USA hergestellt werden.