"Keksflation"

Weihnachtsbäckerei zu Hause heuer ein Drittel teurer

Nicht nur Strom und Gas, auch Backzutaten sind dieses Weihnachten empfindlich teurer. So kostet Zucker jetzt um 45 Prozent mehr als vor vier Jahren!
Wien Heute
19.11.2025, 18:48
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Die Adventzeit rückt näher – und mit ihr der Duft frisch gebackener Weihnachtskekse. Doch heuer müssen Hobbybäcker für Vanillekipferl, Lebkuchen & Co. tiefer in die Tasche greifen. Eine neue Analyse des Momentum Instituts zeigt eine kräftige Teuerungswelle bei klassischen Kekszutaten – quasi eine "Keksflation".

Zucker, Schokolade und Butter über 40 Prozent teurer

Laut Auswertung sind die Kosten für typische Weihnachtsbäckerei-Zutaten in den vergangenen vier Jahren um rund ein Drittel gestiegen – und damit stärker als sowohl die allgemeine Inflation als auch der Preisanstieg für Nahrungsmittel insgesamt. Besonders betroffen sind Grundzutaten: Zucker verzeichnet einen massiven Preissprung von 45,3 Prozent, gefolgt von Schokolade (41,3 Prozent), Butter (40,1 Prozent) und Schlagobers (38,1 Prozent).

Back-Zutaten für Weihnachtskekse wurden empfindlich teurer.
Momentum Institut

"Weihnachtskekse sind für viele Haushalte ein fixer Bestandteil der Adventszeit. Doch die Preissteigerungen der letzten Jahre sorgen dafür, dass selbst einfache Rezepte spürbar teurer werden. Besonders Grundzutaten wie Zucker oder Butter haben einen überdurchschnittlich starken Preisschub erlebt und gerade diese Zutaten braucht es für fast ein jedes Keksrezept", erläutert Leonard Jüngling, Inflationsexperte am Momentum Institut.

Marmelade "nur" 14,2 Prozent teurer

Auch Mehl (37,5 Prozent), Gewürze (37,2 Prozent), Margarine (36 Prozent), Milch (31,2 Prozent) und Eier (30,2 Prozent) liegen deutlich über der allgemeinen Teuerung. Vergleichsweise moderat fiel der Preisanstieg bei Germ, Backpulver oder Mohn aus (23,9 Prozent). Nüsse und Trockenobst verteuerten sich um 19,7 Prozent, Marmelade um 14,2 Prozent.

Während die allgemeine Inflation im Beobachtungszeitraum bei 24,2 Prozent liegt, steigen die Lebensmittelpreise um 28,5 Prozent – und die Kekszutaten mit 33,4 Prozent noch einmal deutlich darüber.

Die Preise für Kekszutaten sind noch mehr gestiegen, als die Nahrungsmittelpreise.
Momentum Institut
„Einkommensärmere Haushalte trifft die Teuerung am stärksten, hier ist denkbar, dass etliche sich die schöne gemeinsame Tradition des Keksebackens heuer nicht leisten können“
Leonard JünglingInflationsexperte am Momentum Institut

"Die starke Teuerung bei Kekszutaten ist ein gutes Beispiel dafür, wie Preisentwicklungen im Detail aussehen können. Während manche Warenkörbe weniger stark steigen, gibt es Bereiche – wie die Weihnachtsbäckerei – in denen Haushalte die Inflation besonders stark spüren. Einkommensärmere Haushalte trifft die Teuerung am stärksten, hier ist denkbar, dass etliche sich die schöne gemeinsame Tradition des Keksebackens heuer nicht leisten können", so Jüngling abschließend.

Um Haushalte zu entlasten und Preissteigerungen zu dämpfen, empfiehlt das Momentum Institut mehrere Maßnahmen – darunter eine temporäre Senkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel, Bruttomargen-Limits sowie einen "preis-stabilen Einkaufskorb" mit günstigen Standardprodukten in allen Warengruppen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 19.11.2025, 22:37, 19.11.2025, 18:48
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