Die Aufregung war groß, als Ende März bekannt wurde, dass der Weihnachtsmarkt am Maria-Theresien-Platz heuer nicht stattfinden wird. Zunächst schien es, als seien bevorstehende Bauarbeiten zwischen dem Kunsthistorischen und dem Naturhistorischen Museum der Grund für die Absage. Nun bringt eine Stellungnahme der Burghauptmannschaft Österreich mehr Licht ins Dunkel.
Der erste öffentliche Unmut kam vom KHM-Museumsverband und dem Naturhistorischen Museum selbst. In einer gemeinsamen Erklärung distanzierten sie sich von der Entscheidung: Die geplanten Bauarbeiten zur Verbesserung der Barrierefreiheit würden erst im Herbst 2026 starten – also ein ganzes Jahr nach dem abgesagten Weihnachtsmarkt. "An uns liegt es nicht", stellte der Verband klar. Aus ihrer Sicht hätte der Weihnachtsmarkt 2025 ohne Weiteres stattfinden können.
Nun reagiert die Burghauptmannschaft, die als Verwalterin des Platzes fungiert, mit einer detaillierten Begründung: Nicht die Bauarbeiten seien der direkte Auslöser für die Absage gewesen, sondern die gescheiterte Ausschreibung des Marktes. Der bisherige Vertrag mit dem Betreiber sei ausgelaufen. Eine neue Ausschreibung wurde zwar gestartet, musste jedoch aufgrund eines rechtlichen Einspruchs eines Interessenten zurückgezogen werden, wird auf "Heute"-Nachfrage erklärt.
"Die Burghauptmannschaft wollte aufwendige Verfahrenskosten und langwierige Verzögerungen vermeiden", heißt es in der Stellungnahme. Eine erneute Ausschreibung innerhalb dieses Jahres sei aus zeitlichen Gründen nicht mehr realisierbar gewesen.
Um Transparenz und faire Bedingungen für alle Bewerberinnen und Bewerber zu gewährleisten, will die Burghauptmannschaft erst 2026 erneut ausschreiben – für die Saisonen ab 2027. Dann soll der traditionsreiche Weihnachtsmarkt wieder in gewohntem Rahmen stattfinden können.
Trotz des Ausfalls zeigt man sich zuversichtlich: "Wie sich bereits jetzt gezeigt hat, gibt es sehr innovative und kreative Ansätze, wie ein Weihnachtsmarkt am Maria-Theresien-Platz auch unter Gewährleistung zeitgemäßer Anforderungen an die Sicherheit und Nachhaltigkeit bei gleichzeitiger Bewahrung des historischen Ambientes dieses Platzes umgesetzt werden kann", so die Burghauptmannschaft.