15 Monate nach dem Massaker des 7. Oktobers steht ein Deal: Israel und die Hamas haben sich auf eine Waffenruhe und ein Geisel-Abkommen geeinigt. Nach dem Sicherheitskabinett hat in der Nacht auf Samstag auch die gesamte Regierung das Waffenruheabkommen mit der Hamas gebilligt. Damit tritt die Waffenruhe am Sonntag in Kraft, Israels Premierminister Benjamin Netanyahu hat die ersten Freilassungen für Sonntag in Aussicht gestellt, "Heute" berichtete.
In einer ersten Phase, die sechs Wochen dauert, sollen 33 der 94 verbleibenden Geiseln freikommen. Ein Großteil von ihnen sind Frauen, Kinder und Senioren. Die Namen der 33 Geiseln wurden von verschiedenen israelischen Medien veröffentlicht.
Am Donnerstagnachmittag meldete die Austria Presse Agentur (APA) mit Verweis auf informierte Kreise, dass auch Tal Shoham freikommen soll. Der 39-jährige ist die einzige österreichische Geisel im Gazastreifen, "Heute" berichtete. Im Rahmen des Gaza-Deals soll er nun freikommen.
Im Gegenzug dafür sollen israelischen Angaben zufolge Hunderte palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freikommen. Das Justizministerium veröffentlichte bereits eine Liste mit 735 palästinensischen Häftlingen.
Darunter befinden sich laut "The Times of Israel" zahlreiche Terroristen, die wegen Mordes eine lebenslange Haftstrafe verbüßen. Auf der Liste würden sich Mitglieder der Hamas, des Palästinensischen Islamischen Dschihad und der Fatah-Bewegung befinden. Aber auch 69 Frauen und zehn Minderjährige sind darunter, die derzeit in israelischen Gefängnissen festgehalten werden.
Israels Militär soll sich aus den dicht bevölkerten Gebieten Gazas zurückziehen. Während der ersten 42 Tage verhandeln die Seiten über die konkreten Schritte der darauffolgenden Phasen, die zum vollständigen Rückzug des israelischen Militärs aus Gaza, der Freilassung der letzten Geiseln und zu einer palästinensischen Selbstverwaltung im Gazastreifen führen sollen. Wird keine Einigung erzielt, könnte der Krieg weitergehen.