Oberösterreich

"Weniger Einbrüche, weil wegen Corona alle daheim sind"

Corona macht die Einbrecher offenbar arbeitslos. Weil die Leute mehr Zeit daheim verbringen, wird weniger eingebrochen.

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Linz Stadtpolizei-Chef Karl Pogutter
Linz Stadtpolizei-Chef Karl Pogutter
(Bild: Michael Strobl)

"Die Leute sind aufgrund der Lockdowns und verstärkten Home-Office-Zeiten mehr zu Hause als sonst. Das schreckt Einbrecher natürlich ab", sagt der Linzer Stadtpolizei-Chef Karl Pogutter im "Heute"-Gespräch. 

Auch LKA-Chef-Ermittler Gerald Sakoparnig stützt diese Beobachtung. Er stellt fest, dass sich die Delikte verschoben haben. Während Einbrüche abnehmen, nehmen die Fälle an Internet-Kriminalität zu. 

"Die Leute sitzen mehr vor dem Computer und surfen mehr im Internet. So verlagern sich viele Betrügereien ins Netz", sagt Sakoparnig. Er bemerkt vor allem beim Anlagebetrug einen starken Anstieg. Wobei auch zuletzt wieder ein Fall von Liebesbetrug bekannt wurde.

Zahl der Einbrüche 2019 so niedrig wie schon lange nicht mehr

Bei Anlagenbetrug wird den Opfern mit einer geringen Geldeinlage versprochen, schnell zu viel Geld zu kommen. Aufgrund manipulierter Zahlen investieren die Betroffenen immer weiter, so lange bis die Betrüger den Kontakt abbrechen und das Anlagekonto sperren - und das Geld weg ist.

Beim Liebesbetrug verhält es sich ähnlich. Betrüger versprechen ihren Opfern die große Liebe, geben meist vor, ein gemeinsames Leben mit ihnen anzustreben, seien aber in finanziellen Nöten. Blind vor Liebe wird dann mit Geld ausgeholfen und hohe Summen auf Konten überwiesen. Der Schaden ist dann häufig groß. 30.000 Euro hatte zuletzt ein 50-Jähriger aus dem Bezirk Steyr-Land für seine vermeintliche Liebe aus dem Internet bezahlt. Wir berichteten. 

Aktuelle Zahlen zu den Entwicklungen der Kriminalstatistik werden voraussichtlich erst im März veröffentlicht. Aber auch die zuletzt präsentierten Zahlen der Polizei verdeutlichen den aktuell wahrgenommenen Trend.

2019 gab es in OÖ 1.020 Anzeigen wegen Wohnungs- und Wohnhauseinbrüchen, das waren 22,8 Prozent weniger als 2018. Die Zahl der Einbrüche war damit so niedrig wie die letzten neun Jahre schon nicht mehr.