"Arschtritt" hat gesessen

"Weniger sexy, mehr Erfolg!" Kovacs neues Dortmund

Dortmund ist zwar nicht sexy, aber zurück in der Erfolgsspur. Niko Kovac hat seinem Team eine neue Identität verpasst, beweisen auch die Statistiken.
Sport Heute
25.09.2025, 06:53
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"Weniger sexy, mehr Erfolg!" – verlangte einst Edin Terzic. Was dem ehemaligen Dortmund-Trainer auf lange Sicht nicht gelungen ist, weshalb er schließlich auch sein Amt räumen musste, scheint nun Niko Kovac erfolgreich umzusetzen. Denn: Der BVB ist saisonübergreifend seit 16 Spielen ungeschlagen, holte in der Liga aus vier Spielen zehn Punkte und ist somit erster Verfolger der noch makellosen Bayern. Der knappe 1:0-Arbeitssieg gegen Wolfsburg ist der jüngste Beweis: Glanz gibt's bei den Schwarz-Gelben wenig, Punkte dafür zuletzt umso mehr.

"Arschtritt" hat gesessen

Starspieler Karim Adeyemi sprach nach der abgelaufenen Saison von einem "Arschtritt", den der Deutsche seinen Spielern verpasst hat – und der hat wohl gesessen. Tugenden wie Laufbereitschaft, Disziplin und Kampfgeist, die in Dortmund lange als vermisst galten, brachte der 53-Jährige zurück. Die Folge: Auch wenn Dortmund nicht immer glänzt, sind sie aktuell dennoch schwer zu schlagen. Außerdem bemerkenswert: Dortmund blieb in der Liga in vier Spielen dreimal zu Null. Das Team ist mittlerweile seit 318 Minuten ohne Gegentreffer – eine längere Dauer gab es zuletzt im Oktober 2020.

Ein Blick in die Statistiken beweist die neu gewonnene Stabilität: Kovac stand bislang bei 31 Spielen an der Seitenlinie des Traditionsvereins, gewann davon 19 Spiele, spielte sechsmal unentschieden und verlor weitere sechs Partien. Im Schnitt holt das Team in der Kovac-Ära 2,03 Punkte pro Spiel. Auch wenn die Aussagekraft der Statistik aufgrund seiner kurzen Amtsdauer noch recht gering ist, zeigt sie: Mit dem BVB ist wieder zu rechnen. Zum Vergleich: Nuri Sahin holte als Cheftrainer im Schnitt nur 1,39 Punkte pro Spiel.

So fiel das Resümee von Sportdirektor Sebastian Kehl auch nach dem Saisonstart positiv aus: "Die Mannschaft wirkt stabil. Das, was wir uns vorgenommen haben, am Anfang der Saison direkt Punkte zu sammeln, geht im Moment sehr gut auf." Zur ganzen Wahrheit gehören allerdings auch die zwei "Selbstumfaller" gegen St. Pauli und Juventus Turin. Zweimal führte der BVB bis in die Schlussminuten mit zwei Toren Vorsprung. Zweimal verspielte der BVB die Führung noch äußerst fahrlässig.

Wochen der Wahrheit

Nach einem milden Auftaktprogramm wird der Herbst für Kovac und sein Team zu den Wochen der Wahrheit. In den vergangenen Jahren konnten sich die Fans des Klubs zu dieser Jahreszeit verlässlich auf einen Leistungseinbruch ihres Teams verlassen. Auch dieses Jahr hat der Spielkalender Potenzial, Dortmund zurück auf den Boden der Tatsachen zu holen. Auf zwei Heimspiele folgen vier Auswärtspartien aus den nächsten fünf Begegnungen – darunter der Klassiker gegen Erzrivale Bayern München, der Pokalschlager gegen Frankfurt und Angstgegner Augsburg (nur drei Siege in den letzten neun Jahren!).

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