In Deutschland sind die Friseursalons schon seit dem 16. Dezember geschlossen, also seit mittlerweile sechs Wochen. Das Haareschneiden ist dort deshalb zum emotionalen Thema geworden. Während Normalbürger ihre Haarpracht gezwungenermaßen wachsen lassen müssen und auf Twitter über den Friseur-Lockdown witzeln, präsentieren sich beispielsweise Bundesliga-Fußballer Woche für Woche mit perfekt gestylten Frisuren.
Der deutsche Friseurverband sah sich sogar genötigt, einen offenen Brief an den DFB-Präsidenten Fritz Keller zu schreiben, in dem er sich genau darüber beschwerte. Eine Haare-Zweiklassengesellschaft? Mitnichten, wenn man dem deutschen Profi Felix Kroos (Eintracht Braunschweig) glaubt, der sich seine Haare von seiner Frau schneiden lässt.
Das Magazin "Focus" fragte sich, wie Politikerinnen und Politiker es schaffen, trotz des Verzichts auf Friseure "im Fernsehen wie aus dem Ei gepellt" auszusehen. Schneidet etwa Ehemann Joachim Sauer die Haare von Bundeskanzlerin Angela Merkel? Nein, wie ein Regierungssprecher dem "Focus" sagt:
"Die Bundeskanzlerin nimmt für Make-up und Frisur die Leistungen einer Assistentin in Anspruch. Dabei sind in Zeiten der Pandemie selbstverständlich die Handlungsempfehlungen des Robert-Koch-Instituts maßgeblich."
Übrigens: Auch in England kochen die Emotionen wegen geschlossener Friseursalons hoch. Am Montag wurde bekannt, dass 31 Londoner Polizisten eine Buße von umgerechnet rund 220 Euro bezahlen müssen, weil sie sich auf der Wache von einem Friseur die Haare schneiden ließen.