Österreich-News

Rekord-Schnee: Jäger fürchten um Wildtiere

Die extremen Neuschneemengen treffen nicht nur die Menschen in Osttirol, Oberkärnten und Teilen der Steiermark. Auch das Wild ist in großer Gefahr.

Roman Palman
Teilen
1/5
Gehe zur Galerie
    Die extreme Neuschnee-Menge macht den Wildtieren zu schaffen. Aufgenommen von Jäger Markus Wibmer aus Kals am Großglockner
    Die extreme Neuschnee-Menge macht den Wildtieren zu schaffen. Aufgenommen von Jäger Markus Wibmer aus Kals am Großglockner
    Facebook/Markus Wibmer

    Die enormen Schneemassen sorgen vor allem im Südwesten Österreichs für Ausnahmezustand, Dauer-Einsätze der Feuerwehren und brachen schließlich sogar einige Rekorde. Doch laut Meteorologen ist der Niederschlag endlich vorbei. Hat sich das Wetter beruhigt, bietet so eine weiße Winterlandschaft ja durchaus einen Anblick wie aus einem Märchenbuch. Ungesehen von den meisten Menschen spielen sich darin aber schreckliche Dramen mit teils tödlichem Ausgang ab.

    Wildtiere in Gefahr

    "Die Lage ist dramatisch. Die aktuellen Schneemengen machen den Wildtieren zu schaffen!", machte der Tiroler Jägerverband am Mittwoch auf die kritische Situation in den verschneiten Wäldern aufmerksam. Rehe und Hirsche müssen derzeit von den Jägern versorgt werden, da sie unter den Schneemassen selbst nicht genug Nahrung finden.

    Doch um die Futterstationen zu erreichen, müssen sie sich erst durch den Tiefschnee kämpfen. Das zehrt an den Kraftreserven der Tiere. Ein Video der Interessensvertreter (siehe unten) macht die Lage deutlich: Darin ist zu sehen, wie zwei Rehe verzweifelt versuchen, weiterzukommen, aber bis zum Kopf im Schnee versinken.

    Ähnliche Erfahrungen musste auch der Jäger Markus Wibmer aus Kals am Großglockner: "Jagd ist mehr als nur schießen. Dem Wild muss in Notzeiten auch geholfen werden. Allein schaffen es die Tiere manchmal nicht mehr zu den Futterstellen", schildert er auf Facebook.

    Er selbst muss den Bereich um seine Futterstellen täglich freischaufeln, damit das Wild überhaupt dorthin kommen kann. Dabei musste er schon Tiere aus einer akuten Notlage im Tiefschnee befreien. "Ich bin verständigt worden, dass Rehe in der Nähe einer Fütterung gesehen worden sind", erzählt Wibmer laut "Kurier". "Ich bin hingefahren und habe den Weg zur einen Kilometer entfernten Fütterung freigeschaufelt. Die Geiß ist mir vorsichtig gefolgt, bald sind auch die Kitze nachgekommen." Seine Begegnung dokumentierte er mit herzerwärmenden Bildern (siehe Diashow oben).

    Appell an Menschen

    "Wildtiere brauchen jetzt viel Ruhe", betont auch der Jägerverband. Die Vierbeiner seien auf die Winterfütterung angewiesen, da die "angestammten Überwinterungsgebiete vom Menschen verbaut und besetzt" worden wären. Die Waidmänner bitten daher gerade Ausflügler um besondere Rücksicht. "Wer auf ein Wildtier trifft, soll es nicht verfolgen oder verscheuchen, sondern stehen bleiben und ruhig warten, bis es abgezogen ist." Und: "Wildeinstände oder Fütterungsbereiche sollten unbedingt großräumig umgangen werden".

    Die detailgenaue Wetterprognose für über 50.000 Orte weltweit findest du auf wetter.heute.at

    1/56
    Gehe zur Galerie
      <strong>04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein.</strong> AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. <a data-li-document-ref="120034852" href="https://www.heute.at/s/astrazeneca-gesteht-erstmals-schwere-nebenwirkungen-ein-120034852">In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.</a>
      04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein. AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.
      REUTERS