Eigentlich wollten sie nur ein bisschen Schmäh führen und drehen – doch was sich aus paar Sketsch-Ideen zwischen Selman Klicic und Elija Kulmer entwickelt hat, sorgt jetzt für Tausende Klicks in den sozialen Medien. Das Grazer Duo "Organstrafverfügung" ist innerhalb von drei Monaten zu einem viralen Comedy-Phänomen geworden.
Kennengelernt haben sich die beiden Grazer in der "Medien-Bubble". Sie trafen sich immer wieder und redeten über Ideen und irgendwann wurde daraus: "Lass uns mal was drehen". Noch am selben Tag wurde das erste Video aufgenommen.
Und auch der Name war schnell geboren, wie Elija im "Heute"-Talk erzählt: "Wir haben noch am selben Abend den Instagram-Account erstellt und ich habe gesagt: 'Wie wäre es mit Organstrafverfügung'. Und der Name war erstaunlicherweise sogar noch frei."
"Am Anfang war es reiner Jux", sagt Elija. "Wir wollten ein paar Sketche machen. Und plötzlich hatten wir mit einem Video 10 Millionen Views" Das besagte Video? Ein satirischer Clip über den Vatikan, der viral ging und ihnen schlagartig Reichweite einbrachte. Seitdem geht es bei den Burschen bergauf. Vier Videos pro Woche, ein Management, Deals mit Getränkemarken.
Viel Hate bekommen Klicic und Kulmer nicht – doch ein Video gab es trotzdem, welches mit negativen Kommentaren bombardiert wurde. Es handelt sich um einen Sketch über "Väter, die über 20 Jahre Dinge aufbewahren, in der Hoffnung, sie irgendwann einmal zu gebrauchen" - eine Hommage an ein virales US-Video. Die beiden haben sogar den Credit angegeben. Trotzdem hagelte es Kommentare, wie "gestohlen" oder "kopiert".
Doch die beiden Grazer nahmen es sich nicht zu Herzen. "Wir haben immer dazugeschrieben, wenn eine Idee inspiriert war", betont Kulmer. "Wir kommen beide aus der Medienbranche und wissen, wie wichtig Credits sind."
Und wie geht es für die beiden weiter? Für Selman könnte "Organstrafverfügung" sogar ein Karrieresprungbrett werden. "Ich wollte immer Schauspieler werden. Ich kann gerade in verschiedene Rollen jeden Tag eintauchen", versucht er sich seinen Traum irgendwann zu erfüllen.
Und obwohl Elija in seinen Videos schauspielert, hat er doch eher die Liebe zum Schreiben entwickelt. "Also lustigerweise macht es mir sehr Spaß, das zu drehen und auch zu schauspielern, was ich mir niemals gedacht habe. Ich habe mir gedacht, ich kann das überhaupt nicht. Aber das Schreiben macht mir großen Spaß. Das ist das, was mir wirklich gefällt. Hätte ich mir aber auch nicht gedacht. Es wäre es geil, wenn man irgendwie für irgendwelche größeren Projekte Sketche schreiben kann."
Mittlerweile klicken Millionen Menschen ihre Videos. Ihr Ziel: "Es ist ein Spaßprojekt, aber wir nehmen es nicht auf die leichte Schulter. Aber es wäre schön irgendwann davon zu leben"
