Coronavirus

Wie es mit der Astra-Impfung jetzt weitergeht

Nachdem einige Vorfälle nach einer Impfung mit AstraZeneca die Runde machten, erklärt das Experten-Team nun, wie es weitergeht.

Leo Stempfl
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Der Impfstart in Österreich ist holprig angelaufen.
Der Impfstart in Österreich ist holprig angelaufen.
Franz Neumayr / picturedesk.com

Blutgerinnsel, Todesfälle, Pädagogen im Krankenstand. Besorgniserregende Vorfälle nach AstraZeneca-Impfungen machten die Runde, Skandinavien verhängte einen Impfstopp, in Österreich geht es hingegen weiter. Wie und Warum, dazu nimmt das Experten-Team rund um die Kampagne "Österreich impft" am Freitag Stellung.

Die Besetzung ist hochkarätig und besteht aus Herwig Kollaritsch, Sprecher der Initiative "Österreich impft", Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, Elisabeth Potzmann, Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbands (ÖGKV) und Thomas Szekeres, Präsident der Wiener und der Österreichischen Ärztekammer.

Keine absolute Sicherheit

Herwig Kollaritsch nimmt mit der Zulassung von Johnson&Johnson eine positive Nachricht vorneweg. Dieser ist leicht zu lagern, muss nur ein Mal verabreicht werden und schützt auch gegen die Südafrika-Mutation. Darüber hinaus gibt es neue Ergebnisse einer Studie aus Israel, wonach die Übertragung des Virus durch die Impfung weitaus geringer ausfällt.

Bis dato ist nicht feststellbar, dass AstraZeneca zu einer erhöhten Frequenz von Blutgerinnsel-artigen Vorfällen führt. Absolute Sicherheit wird man, "weil die Medizin leider Gottes nun Mal keine exakte Wissenschaft ist", wohl nie haben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist allerdings kein Zusammenhang gegeben.

Laut Ulrike Mursch-Edlmayr wurden alleine in den Apotheken mittels Schnelltests 1.500 asymptomatisch Infizierte gefunden. Gute Nachrichten gibt es bei den Wohnzimmertests: "Nachschub ist im Anflug" und "bereits in Anlieferung an die österreichischen Apotheken".

Ruf ist ramponiert

Würde man AstraZeneca aussetzen, könne eine gewisse Zeit überhaut nicht geimpft werden, erklärt Kollaritsch. Damit müssten auch eine bestimmte Anzahl an schweren und tödlichen Krankheitsvelräufen in Kauf genommen werden. "Der Ruf ist ramponiert", diesen wiederherzustellen wird schwierig.

Bei den 20- bis 64-Jährigen müssten bei 130.000 geimpften durchschnittlich 3,7 Personen ein thromboembolisches Ereignis erleiden. Man könne deswegen keineswegs von einer Häufung sprechen.

Über 3.000 Neuinfektionen gab es am Freitag. Es schaut so aus, als würden die Zahlen weiter steigen und dann "fürchte ich, dass sich mein Besuch im Schanigarten nicht ausgehen wird", sagt Szekeres. Ein neuerlicher Lockdown wäre also unausweichlich.