Coronavirus

Wie sicher ist AstraZeneca nun wirklich?

Mehrere Todesfälle rund eine Woche nach der Impfung mit AstraZeneca wecken Unbehagen. Ist dieser Impfstoff sicher?

Leo Stempfl
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Die Arzneimittelbehörde hat die AstraZeneca-Charge untersucht.
Die Arzneimittelbehörde hat die AstraZeneca-Charge untersucht.
Bodo Schackow / dpa / picturedesk.com

Nach Impfungen mit AstraZeneca kam es zu einzelnen Blutgerinseln und sogar Todesfällen in Österreich. Dänemark, Norwegen und Island zogen deswegen die Reißleine, in Österreich impft man hingegen weiter. Aber ist das sicher? Dazu war Herwig Kolleritsch, Mitglied des nationalen Impfgremiums am Freitag zu Gast im Ö1-Morgenjournal.

Keine Häufung

Einleitend lässt sich sagen: Unter den Geimpften gab es nicht mehr solcher Fälle als in der nicht-geimpften Bevölkerung. Wegen der zeitlichen Nähe müsse man trotzdem prüfen, ob die Impfung daran verantwortlich sein könnte.

Vergleichbare Fälle gab es auch bei anderen Impfstoffen, doch eine endgültige Klärung wird es in den nächsten Tagen oder sogar Wochen noch nicht geben. "Das wird noch eine Zeit lang dauern, bis man die endgültigen Ergebnisse hat", so Kolleritsch.

"Psychologisch nicht angenehm"

Die Entscheidung des Impfstopps in Skandinavien war eine rein politische. Dänemark etwa hat keine anderen Daten wie wir. Bei der EMA gibt es immerhin eine komplette Abteilung, die nur mit der Risikobewertung betraut ist. Auch gab es keine vergleichbaren Fälle in Großbritannien, obwohl dort bereits doppelt so viel verimpft wurde wie bei uns.

Man muss sich klar sein: "Es ist der zweitwichtigste Impfstoff für Österreich. Psychologisch wäre es ein nicht sehr angenehmes Zeichen gewesen" für jene, die noch nicht geimpft sind. Menschen, die ihre Impfung nun verweigern wollen, muss klar gemacht werden, dass sie dann womöglich schweren Verlauf durchleben oder gar sterben können.

Positiver Ausblick

Immerhin: Rund 50 Millionen Dosen des gestern zugelassenen Johnson&Johnson sollen im Laufe des zweiten Quartals der Europäischen Union geliefert werden, heißt eine Million für Österreich.

In Südafrika hat sich bereits gezeigt, dass dieser auch gegen die Mutation wirksam ist. Außerdem tritt die Vollimmunisierung bereits nach einer – statt zwei – verabreichten Dosen auf. Eine Million Dosen heißt also auch eine Million geimpfte.