Gesundheit

Wie gefährlich ist es ohne Maske im Flugzeug?

Ab heute ist die Maske im Flugzeug nicht mehr Pflicht. Dennoch rät Epidemiologe Hans-Peter Hutter dazu, sie weiterhin freiwillig aufzusetzen.

Sabine Primes
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Die dicht gedrängten Reihen im Flugzeug erhöhen die Ansteckungsgefahr.
Die dicht gedrängten Reihen im Flugzeug erhöhen die Ansteckungsgefahr.
Getty Images/iStockphoto

Zwar hat die EU‐Behörden für Sicherheit im Luftverkehr EASA sich für ein Ende der Maskenpflicht im Luftraum ausgesprochen. Das gilt jedoch nicht überall. Vielmehr ist es so, dass in 15 EU-Staaten die Maskenpflicht aufgrund von nationalen Gesetzen weiterhin gilt. Wenn am Abflugort oder am Ziel eine staatliche Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr besteht, sollte dies auch laut Luftsicherheitsagentur EASA und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC weiter auch an Bord der Maschinen gelten. Dazu zählen Österreich, Zypern, Tschechien, Estland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Portugal und Spanien. Mehr dazu HIER.

Das bedeutet: Fliegt man von Österreich nach Spanien, muss im Flugzeug Maske getragen werden, da sowohl in Österreich als auch in Spanien Maskenpflicht in Massenbeförderungsmitteln besteht. Fliege ich von Österreich nach Ägypten, das nicht auf der Liste steht, gilt auch hier Maskenpflicht für die Dauer des Fluges, weil in Österreich Maskenpflicht herrscht. Erst bei der Ankunft in Ägypten kann die Maske abgenommen werden.

Abgesehen von nationalen Regelungen, empfiehlt Public Health-Experte Hans-Peter Hutter im Gespräch mit "Heute", die Maske weiterhin zu tragen. Denn der Vorteil läge auf der Hand.

Die größte Ansteckungsgefahr

Die größte Ansteckungsgefahr im Flugzeug ist laut Hutter der Sitznachbar. Weil man dicht gedrängt sitzt, besteht die Gefahr der Tröpfcheninfektion. Also die Tröpfchen, die jemand beim Sprechen, Niesen, Atmen ausscheidet, einzuatmen. Je nachdem wie lange der Flug dauert, steigt die Ansteckungsgefahr. Eine Fallstudie eines zehnstündigen Fluges von Dubai nach Australien aus dem Jahr 2020 zeigt, dass das Sitzen vor oder hinter einer Corona-positiven Person das Infektionsrisiko versiebenfacht, auch wenn Maske getragen wird.

Aerosole würden hingegen eine weniger große Rolle bei der Übertragung spielen. "Grund dafür ist der regelmäßige Luftwechsel durch die Luftfilteranlagen in den Maschinen. Dabei wird die Luft in der Kabine alle drei Minuten ausgetauscht“, so Hutter. In der Regel sind Flugzeuge mit speziellen Hepa-Filtern ausgestattet, die dafür sorgen, dass schon die kleinsten Partikel in der Luft herausgefiltert werden können. Diese sind demnach so effizient, dass sie 99,9 Prozent der Verunreinigungen wie Staub, Bakterien und Viren aus der Kabinenluft reinigen können. So schaffen es Aerosole aus Reihe 4 nicht bis Reihe 10, weil sie auf dem Weg dorthin schon ausgetauscht werden. "Die FFP2-Maske ist ein einfaches und günstiges Mittel, um sich und seine Mitmenschen zu schützen", so der Experte und appeliert, die Maske weiterhin aufzusetzen. 

Wer auf die Maske besteht und wer nicht

Natürlich obliegt es jeder Fluglinie selbst, ob sie weiterhin auf die Maske besteht oder nicht. Ein Problem sieht Hutter jedoch im Hinunterli­zi­tie­ren der Verantwortung. So könnten manche Airlines einen Wettbewerbsvorteil daraus ziehen, wenn sie nicht auf die Maske bestehen.