Fussball

"Wie schlechter Handwerker!" Barisic watscht Schiris ab

Rapid-Trainer Zoran Barisic übt nach dem 2:4 gegen Salzburg harte Kritik an den Bundesliga-Schiris. Die Referees und der VAR bleiben im Fokus.

Sebastian Klein
Zoran Barisic mit dem kritischen Blick auf den VAR.
Zoran Barisic mit dem kritischen Blick auf den VAR.
Gepa

"Es ist wie bei einem schlechten Handwerker. Der kann auch mit dem besten Werkzeug nichts anfangen." Rapid-Trainer Zoran Barisic sorgte mit seinem alltagstauglichen Vergleich vor dem "Sky"-Mikro für Aufsehen. Der Coach attackierte die österreichischen Schiedsrichter, steht damit aktuell nicht alleine da.

Rapid verliert Liga-Hit

Rapid ließ am Sonntag in Person von Guido Burgstaller und Marco Grüll die Großchancen auf die späte Führung gegen Serienmeister Salzburg liegen. Im Gegenzug schenkte "Joker" Benjamin Sesko den Hütteldorfern im Allianz Stadion einen lupenreinen Hattrick ein, ließ knapp 24.000 Fans verstummen.

1/12
Gehe zur Galerie
    Hans Krankl ist 70 – sein Leben in Bildern
    Hans Krankl ist 70 – sein Leben in Bildern
    imago sportfotodienst

    Rapid-Trainer Zoran Barisic war nach dem Abpfiff voll des Lobes über die Leistung seiner Mannschaft, die Salzburg bis zur Schlussphase sogar an den Rand einer Niederlage gedrängt hatte. "Das nötige Quäntchen Glück" habe gefehlt. "Es ist eine Schockstarre eingetreten und wir haben uns die beiden weiteren Treffer zu einfach eingefangen", sah er das 1:2 wenige Augenblicke nach den vergebenen Möglichkeiten auf die Führung als Knackpunkt.

    Strittiger VAR-Eingriff

    Brisant: Bei "Sky" verpackte Barisic zudem eine saftige Schiedsrichterkritik in den oben angeführte "Werkzeug"-Vergleich. Dieser birgt jede Menge Zündstoff. Die "schlechten Handwerker" sind in seiner Analogie die Bundesliga-Schiedsrichter, das "beste Werkzeug" der VAR. Barisic lässt tief blicken.

    Die kontroversen Vorfälle der letzten Wochen, die umstrittenen Fehlpfiffe und Eingriffe durch die Videoassistenten haben nicht wenige Fans, Experten, Spieler und eben auch die Trainer gegen den VAR und seine Umsetzung aufgebracht. Für Barisic liegt das Problem offenkundig bei den Schiedsrichtern vor den Bildschirmen und am Platz.

    Was war passiert?

    Sein Schützling Aleksa Pejic musste in der zweiten Hälfte vor einem möglichen Rot-Ausschluss zittern. Schiedsrichter Dieter Muckenhammer hatte ihn mit einem rüden Einsteigen davonkommen lassen. Videoassistent Manuel Schüttengruber schaltete sich ein, bat Muckenhammer zum Bildschirm. Grund: mögliches Rot-Foul. 

    Muckenhammer sah sich die Szene bei der Onfield-Review erneut an, ließ die Rote Karte abermals stecken. Aber: Der Referee zeigte Pejic nun doch den Gelben Karton.

    Bitter für Pejic und die Barisic-Truppe: Jetzt fehlt der Mittelfeldabräumer kommende Runde gegen Wattens. Es ist eine Schnittpartie im Kampf um die Meisterrunde. Mit Pejic muss ein Stammspieler eine Gelbsperre verbüßen, die es für Barisic nie hätte geben dürfen. Er stellte in Frage, warum der VAR in dieser Situation eingriff.

    1/25
    Gehe zur Galerie
      Die größten Rapid-Spieler aller Zeiten
      Die größten Rapid-Spieler aller Zeiten
      gepa-pictures.com, picturedesk.com

      Kommender Rapid-Gegner mit Schiri-Wutrede

      Offen ist noch, ob beim Meisterrunden-Fight gegen Wattens Abwehrchef Raffael Behounek mitwirken darf. Er fehlte am Sonntag beim 2:3 gegen den LASK gelbgesperrt. Vor einer Woche hatte er mit einem Rundumschlag gegen das österreichische Schiedsrichterwesen für Aufsehen gesorgt. "Im Großen und Ganzen sind sie schlecht", hatte sein brutal ehrliches Urteil über die heimischen Unparteiischen gelautet.

      Schiri-Boss Robert Sedlacek hatte sich daraufhin im "Heute"-Talk vor seine Schützlinge gestellt, "Konsequenzen für Behounek" angedroht. Diese blieben bis dato aus. Die vollständigen Aussagen von Sedlacek zur Causa und mögliche Reformations-Ansätze lest ihr hier.

      1/8
      Gehe zur Galerie
        Die Bundesliga ist nach langer Winterpause zurück! Welche Stars die Sieger und Verlierer des 17. Spieltags sind. "Heute" macht die Knallhart-Analyse. <a href="https://www.heute.at/s/knallhart-analyse-verlierer-gewinner-des-liga-starts-100254681">Hier geht's zur Detail-Info über die Leistungen der Spieler, werden die Wertungen erklärt.</a>
        Die Bundesliga ist nach langer Winterpause zurück! Welche Stars die Sieger und Verlierer des 17. Spieltags sind. "Heute" macht die Knallhart-Analyse. Hier geht's zur Detail-Info über die Leistungen der Spieler, werden die Wertungen erklärt.
        Gepa

        Behounek hatte unter anderem den Witz-Elfer für den LASK bei der Stadioneröffnung gegen Lustenau (1:0) angesprochen. Eine Szene, die im ganzen Land für Unverständnis gesorgt hat. Harald Lechner hatte dem LASK den Elfmeter zum späten Siegestreffer zugesprochen, VAR Christian-Petru Ciochirca nicht widersprochen, obwohl die TV-Bilder Lechner klar widerlegt hatten. Lechner hatte sich tags darauf in einem offenen Interview über sich selbst, aber auch den fehlenden Eingriff durch den VAR geärgert.

        In der Bundesliga rumort es. Die heimischen Schiedsrichter stehen im Kreuzfeuer der Kritik.