Niederösterreich

Baustellengrube wird zur Autofalle auf der A4

Binnen neun Tagen mussten die Einsatzkräfte zu zwei Unfällen in einem Baustellenbereich der A4 bei Bruck ausrücken. Jetzt prüfen ÖAMTC und Asfinag.

Erich Wessely
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Wieder Unfall im Baustellenbereich auf der A4: Feuerwehr und Rettungskräfte im Einsatz.
Wieder Unfall im Baustellenbereich auf der A4: Feuerwehr und Rettungskräfte im Einsatz.
FF Bruck an der Leitha

Auf der Ostautobahn ereigneten sich innerhalb von neun Tagen zwei Unfälle im selben Baustellenbereich. Beide Unfälle passierten auf der A4 in Göttlesbrunn-Arbesthal (Bezirk Bruck an der Leitha) in Fahrtrichtung Wien. Die Pkw waren jeweils in den frühen Morgenstunden in einen für den Verkehr gesperrten Bereich geraten, woraufhin sie bei der baubedingten Lücke einer Brücke rund drei Meter abstürzten.

In der Nacht auf Mittwoch wurde ein 37-jähriger Autolenker verletzt und ins Landesklinikum Hainburg gebracht, sein 42-jähriger Beifahrer musste verletzt mit dem Notarzthubschrauber "Christophorus 2" ins Wiener SMZ Ost geflogen werden. 

Unfallhäufung für Asfinag rätselhaft 

"Wir können uns das nicht wirklich erklären", so Asfinag-Sprecher Walter Mocnik zur APA in Bezug auf die Unfallhäufung. "Im Prinzip ist es recht schwierig, in eine solche Baustelle hineinzugeraten", führte er aus. So müsse man nicht nur Sperrlinien überfahren, sondern auch ein Meter hohe Absperrbalken und Verkehrsschilder durchbrechen. "Wir schauen uns das aber klarerweise nochmals genauer an, ob da eine zusätzliche Sicherung nötig ist", so der Sprecher.

Der Unfall am 28. Juli forderte fünf Verletzte.
Der Unfall am 28. Juli forderte fünf Verletzte.
Einsatzdoku

Allgemein sei die Sicherheit in Baustellenbereichen laut Angaben des ÖAMTC in Österreich "sehr hoch", jährlich komme es im Bundesgebiet nur zu entsprechenden 130 Unfällen. Da sich beide Vorfälle in der Nacht ereignet hatten, schloss ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nose "Unachtsamkeit oder Sekundenschlaf" der Lenker nicht aus. Und weiter: "Das sollte aber trotzdem nicht passieren. Es gilt zu prüfen, ob die Absicherung der Baustelle passt." So seien grundsätzlich technische Richtlinien wie Betonwände und Lichtsignale vorgesehen, die derartige Vorfälle verhindern sollen. "Hier gibt es jedenfalls Verbesserungsbedarf", fügte Nose hinzu.

Florianis in Quarantäne

Der zweite Verkehrsunfall hatte am 28. Juli die Einsatzkräfte gefordert: In dem Baustellenbereich in Göttlesbrunn-Arbesthal war wie berichtet der Pkw eines 24-Jährigen gegen die Schalungsmauer des Brückenfundaments geknallt. Fünf Schwerverletzte (17 bis 24) landeten in Spitälern.

Kurz darauf stand fest: Vier der fünf Insassen wurden positiv auf Covid-19 getestet. Die Folge: Drei Florianis, darunter Brucks Feuerwehrkommandant Claus Wimmer (46), wurden von den Behörden als Hochrisikopersonen eingestuft, drei weiteren wurde laut „NÖN“ eine Verkehrsbeschränkung auferlegt. „Wir müssen jetzt eine Woche noch bis 11. August zu Hause ausharren, ein Coronatest war für mich nicht vorgesehen, ich fühle mich aber symptomfrei“, so Wimmer zu „Heute“. Die Absonderungen hätten keine Auswirkungen auf die Einsatzbereitschaft, betonte die Feuerwehr.

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    Wieder Unfall im Baustellenbereich auf der A4: Feuerwehr und Rettungskräfte im Einsatz.
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