Wien

Hier will Ludwig jetzt Ukraine-Flüchtlinge versorgen

Tag für Tag flüchten immer mehr Menschen aus der Ukraine. Jetzt hat die Stadt Wien weitere Schritte zur Unterbringung von Schutzsuchenden angekündigt. 

Nikolaus Pichler
Teilen
In der "Sport & Fun Halle" will Wien Flüchtlinge aus der Ukraine beherben. 
In der "Sport & Fun Halle" will Wien Flüchtlinge aus der Ukraine beherben. 
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

"Wiens Stadtregierung sagte den Menschen in der Ukraine von Beginn an rasche Hilfe zu. Und diese Hilfe wollen wir weiter verstärken: Sowohl vor Ort, indem wir Hilfsorganisationen finanziell unterstützen, als auch für jene, die aus dem Land flüchten müssen und nach Wien kommen", betonte der Wiener Stadtchef Michael Ludwig (SPÖ) am Montag. Der Stadtchef kündigte darum weitere Schritte zur Bewältigung der Flüchtlingsströme an (die aktuellen Entwicklungen zur Ukraine >> hier). 

Dazu soll bereits Montag ein Koordinierungstreffen stattfinden. Ludwig sprach auch von der Errichtung eines "Ankunftszentrums" in der "Sport & Fun Halle" in der Wiener Leopoldstadt (Engerthstraße 267-269). Dort soll zusätzlich zur Beratung auch eine medizinische und psychosoziale Betreuung angeboten werden.

429.000 Euro für Ukraine-Hilfe

Wien werde auch weitere finanzielle Hilfe leisten, kündigten Ludwig und sein Vize Christoph Wiederkehr (Neos) an: So wird die Stadt im Rahmen einer koordinierten Bundesländeraktion weitere finanzielle Unterstützung für die Ukraine leisten und vorerst den Betrag von 429.020 Euro für Hilfeleistungen zur Verfügung stellen.

Abgewickelt wird dies über die Austrian Development Agency (ADA), die mit dem Geld wiederum das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und österreichische Nichtregierungsorganisationen beauftragt, um Hilfe vor Ort zu leisten. "Die erforderliche Beschlussfassung in den Wiener Gremien wird in den kommenden Tagen erfolgen. Wir laden alle Fraktionen ein, gemeinsam mit uns ein einstimmiges Zeichen zu setzen", so die Wiener Regierungsspitze. Man befinde sich zudem in enger Abstimmung mit dem Bund und zentralen Playern wie der ÖBB oder Hilfsorganisationen. 

"Wien nicht neutral, wenn es um Menschlichkeit geht"

Gleich nach Beginn des Angriffs auf die Ukraine habe Wien erste Hilfslieferungen von medizinischem Material in die Ukraine losgeschickt. Darüber hinaus wurde am Wiener Rathaus die Flagge der Ukraine gehisst.

"Wien nimmt die humanitäre Aufgabe aus voller Überzeugung wahr und bietet der ukrainischen Bevölkerung Schutz“, so Wiederkehr. Die völkerrechtliche Neutralität sei ein Fundament Österreichs, aber „Wien ist nicht neutral, wenn es um Menschlichkeit geht“, so Ludwig und Wiederkehr unisono.