Wien verlangt mehr Geld

Gastpatienten-Streit: Wien und NÖ starten Gespräche

Wien fordert mehr Geld für die Versorgung von Gastpatienten und bringt getrennte Wartelisten ins Gespräch. Heute finden dazu Verhandlungen statt.
Wien Heute
20.10.2025, 08:29
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Am 20. Oktober wird’s ernst im Wiener Rathaus: Im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) treffen sich die Verantwortlichen zum Gespräch über den Dauerbrenner "Gastpatienten". Wien versorgt fast jeden zweiten Patienten aus anderen Bundesländern – vor allem aus Niederösterreich, das laut ORF rund 80 Prozent der Fälle stellt. Zwölf Prozent stammen aus dem Burgenland. Doch die Zusatzkosten bleiben an Wien hängen – sehr zum Ärger der Stadt.

Getrennte Wartelisten für Wiener und auswärtige

Getrennte Wartelisten für Wiener und auswärtige Patienten sind dabei zuletzt von Hacker als mögliche Maßnahme ins Spiel gebracht worden. Die Stadt argumentiert, dass Wien im letzten Jahr bereits mehr als 610 Millionen Euro aus dem Landesbudget draufgelegt hat, weil die zusätzlichen Mittel für die Versorgung von Gastpatienten aus anderen Bundesländern – vor allem Niederösterreich und Burgenland – nicht ausreichen würden. Diese Darstellung wird allerdings von Niederösterreich und dem Burgenland angezweifelt.

Niederösterreichs Finanzlandesrat Kasser hält dagegen: Grundsätzlich sei im Finanzausgleich alles geregelt, Wien bekomme 500 Millionen Euro aus Niederösterreich für die Versorgung der Patienten. "Ich glaube, das ist ein gutes Argument. Schauen wir, welche Argumente Stadtrat Hacker hat und dann werden wir hoffentlich eine Lösung finden, die nicht auf dem Rücken der Patienten ausgetragen wird, sondern bilateral", so Kasser. Wie so eine Lösung konkret aussehen könnte, ließ er offen.

"Jeder hat beste Gesundheitsversorgung verdient!"

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat sich zuletzt erneut für eine gemeinsame Spitals- und Gesundheitsplanung für die Ostregion ausgesprochen. "Das ist mir ganz wichtig zu betonen: Jeder Mensch hat die beste Gesundheitsversorgung verdient, unabhängig von der Postleitzahl am Meldezettel. Von einer Gesundheitsregion Ost würden die Menschen in allen drei Bundesländern profitieren", ist Ludwig überzeugt.

"Die Bevölkerung in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland ist so eng miteinander verflochten, dass auch die öffentlichen Verkehrsmittel gemeinsam geplant werden. Nach diesem Vorbild schlagen wir vor, auch die Gesundheitsversorgung gemeinsam zu planen, denn diese Herausforderung kann nur im Miteinander gelingen", betont der Bürgermeister. Über diesen Vorschlag wird heute Mittag im Büro des Gesundheitsstadtrats wohl ebenfalls diskutiert.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 20.10.2025, 09:35, 20.10.2025, 08:29
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