Wien

Ludwig sperrt auch die Indoor-Gastronomie auf

Ab 19. Mai darf die Gastronomie im ganzen Land wieder aufsperren – auch in Wien. Das ist die Öffnungsansage von Bürgermeister Michael Ludwig.

Roman Palman
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Michael Ludwig entscheidet über die Gastro-Öffnung in Wien.
Michael Ludwig entscheidet über die Gastro-Öffnung in Wien.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com ; Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com; "Heute"-Montage

In ganz Österreich dürfen Gasthäuser, Cafés, Kulturbetriebe und Hotels nach Monaten endlich wieder aufsperren. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hatte sich in den vergangenen Tagen den flächendeckenden Lockerungen durch die Bundesregierung gegenüber kritisch geäußert und einen "Mittelweg" angekündigt. 

Am heutigen Donnerstag hat sich der Stadtchef in einem virtuellen Gipfel mit zahlreichen Top-Experten aus dem Gesundheitsbereich über das weitere Vorgehen bei der Gastroöffnung in der Bundeshauptstadt abgestimmt. Im Anschluss gaben Ludwig und Vize Christoph Wiederkehr (NEOS) das Ergebnis der Beratungen bei einer Pressekonferenz bekannt. "Heute" berichtete an dieser Stelle LIVE: 

Zahlen stärker gefallen

Er habe in den letzten Tagen "viele und intensive Gespräche" mit Sozialpartnern, Interessensvertretern und Gesundheitsexperten über die aktuelle Lage geführt, erklärt Ludwig zu Beginn seines Statements. 

Durch den Osterlockdown habe man die Corona-Entwicklung stark abbremsen können. Die Zahlen seien stärker gefallen, als die Prognosen vorhergesagt haben. Das sei auch der Mithilfe der Bevölkerung zu verdanken. 

"Enger Spielraum"

Die aggressive britische Mutation führe aber noch immer zu einer Gefährdung, vor allem bei der jüngeren Generationen. "Es ist immer noch so, dass sich alle mit dem Virus anstecken und schwere Krankheitsverläufe haben können", warnt der Stadtchef. Auch die Folgen von Long Covid seien noch nicht abschätzbar.

Zwar entspanne sich die Lage auf den Intensivstationen "langsam aber doch", aber "der Spielraum ist ein enger und es ist darauf zu achten, dass uns die Situation nicht entgleitet".

Das Testangebot in Wien soll dabei noch erweitert werden. Der "Goldstandard" Gurgeltest soll nun in zehn weiteren Boxen im Stadtgebiet möglich sein. Das Angebot richtet sich vor allem an nicht-technikaffine Menschen, die sich nicht selbst dabei filmen können.

Wien öffnet am 19. Mai ALLES

Erst nach dieser umfassenden Darstellung der Lage ging der Bürgermeister auf die brennende Frage des Tages ein: Macht Wien bei den Öffnungsschritten des Bundes mit?

Im Rathaus habe man physische und psychische Gesundheit abgewogen, erklärt Ludwig. Man habe überlegt "Was können wir öffnen, um den Wünschen der Bevölkerung gerecht zu werden?". Gleichzeitig sei man um Abstimmung mit den umliegenden Bundesländern bemüht. Die Entscheidung habe man sich nicht leicht gemacht, aber jetzt ist es raus:

Wien wird am 19. Mai die Kultureinrichtungen, die Sportmöglichkeiten sowie Hotellerie und Gastronomie öffnen.

Der zuvor angekündigte "Mittelweg" ist Geschichte, Wien trägt alle Öffnungsschritte der Bundesregierung voll mit. "Ich bin aber immer noch vorsichtig", mahnt Ludwig.

Zugeständnis

"Es ist ein Zugeständnis an viele dieser Betriebe. Von daher erwarte ich mir auch ein Entgegenkommen dieser Betriebe", schärft der Stadtchef nach. Die Unternehmen sollen genauestens die Sicherheitsbestimmungen einhalten und kontrollieren. Gleichzeitig soll das PCR-Testangebot weiter ausgebaut werden und Einsatzteams für die Kontrollen geschaffen werden.

Die Schanigärten im öffentlichen Raum sind gestorben. Die Idee wurde begraben und sei durch die generelle Gastroöffnung "nicht notwendig", kommentiert der SP-Wien-Chef eine entsprechende Nachfrage der anwesenden Reporter.

Verschärfungen möglich

Inzidenzen sind eine wichtige Orientierungshilfe." Anhand derer habe man gesehen, dass man in der Ostregion "auf dem richtigen Weg" sei. "Ich persönlich habe immer gesagt, die wichtigste Zahl für mich, sind die Belegzahlen in den Spitälern, besonders auf den Intensivstationen", fügte Ludwig hinzu. Er sprach den Mitarbeitern der Krankenhäuser seinen Dank aus.

"Wenn wir jetzt Öffnungsschritte setzten, darf nicht der Eindruck entstehen, jetzt ist alles vorbei". Der Bürgermeister warnt: "Falls sich die Belegszahlen wieder nach oben bewegen" werde man die angekündigten Öffnungsschritte zurücknehmen, oder gar wieder Verschärfungen durchführen.

"Nichts wäre schlimmer, wenn wir vor dem Sommer Schritte setzen müssten, die eine Rückkehr zu einem Zustand bedeuten, den wir alle nicht wollen."

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