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Wien-Marathon wird zum Stress-Test für Läufer

Heute Redaktion
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Für den diesjährigen Vienna City Marathon (VCM) am 15. April werden Probanden für eine medizinische Studie gesucht. Untersucht werden soll der Einfluss eines Marathons bzw. Halbmarathons auf den Alterungsprozess, den oxidativen Stress, mögliche Herz- und Krebserkrankung sowie Muskelschwäche.

Freiwillige Teilnehmer müssen sich mehreren, kurzen medizinischen und sportphysiologischen Messungen unterziehen, die für das chirurgische Forschungslabor ARGE Moser an der Medizinische Universität Wien in Kooperation mit der Wiener Sportordination durchgeführt werden. Gemessen werden die Lungenfunktion, das Körperfett sowie die Körper- und Hauttemperatur, zudem gibt es eine Harnanalyse und das Blut wird für eine Laktatbestimmung abgenommen.

Die ersten Messungen werden im Vorfeld des VCM bei der Messe "Vienna Sports World" im Medical Center durchgeführt. Am 13. April und 14. April zwischen 10.00 und 18.00 Uhr können die Probanden vorbei schauen. Die zweite Messung findet unmittelbar im Zielbereich des Vienna City Marathons statt. Die dritte Messung, sowie die Bekanntgabe erster Messwerte finden nach Vereinbarung in den Forschungslabors oder am 20. April um 18.00 Uhr in der Sportordination statt.

Körper kann mit Stress schwer umgehen

"Es ist bekannt, dass wir auf Stress nicht adäquat reagieren", sagte der Leiter der Sportordination, Sportmediziner Christian Gäbler. Von der Studie erwartet man sich eine gute Aussagekraft über Stressbelastung,  da man wisse, dass Ausdauersport ein guter Schutzfaktor sei, erklärte der Arzt. Die diesjährige Studie ist nicht die erste, die am VCM durchgeführt wird.

Im vergangenen Jahr hat man evaluiert, ob das Medical Center, das unter der Leitung von Gäbler steht, sinnvoll ist. Das Medical Center steht allen Läufern im Vorfeld des Wiener Marathons zur Verfügung. Jene Sportler die gesundheitliche Probleme haben und nicht sicher sind, ob sie laufen können, können die Einrichtung aufsuchen. "Von 200 Läufern hatten im vergangenen Jahr zehn Prozent solche Probleme, sodass wir ihnen vom Start abraten mussten", so Gäbler.

Medical Center hat sich bewährt

So gesehen hat sich das Medical Center durchaus bewährt. Die Angst vor Zwischenfällen beim VCM wie etwa der plötzliche Herztod eines Läufers könnten dadurch verhindert werden, ist Gäbler überzeugt. Seit 2011 wurde vom Team rund um den Sportmediziner beim VCM zum ersten Mal ein sogenanntes Emergency System eingeführt, bei dem Läufer freiwillig ihre gesundheitliche Daten wie Allergien, chronische Erkrankungen, Erkrankungen des Herz-Kreislauf Systems, Erkrankungen der Atemwege sowie Medikamente erfasst werden. Wenn jemand am Weg zusammenbricht, kann die Rettungsorganisation durch die Startnummer sofort auf die Daten elektronisch zurückgreifen.