Leser

Wiener "begeistert und glücklich" über Serbien-Impfung

Zahlreiche EU-Bürger nutzten das Angebot einer Gratis-Impfung in Serbien. Zwei Wiener berichten über das Erlebnis.

Marlene Postl
Teilen
Der Wahl-Wiener freut sich über die erste Dosis BionNTech/Pfizer
Der Wahl-Wiener freut sich über die erste Dosis BionNTech/Pfizer
privat

Serbien hat sich für umliegende Länder zu so etwas wie einem Impf-Hotspot entwickelt – "Heute" berichtete. Wegen einer hohen Zahl an verfügbaren Impfdosen und einer weniger hohen Impfbereitschaft der Bevölkerung wurden zahlreiche Ausländer gratis geimpft. Auch in verschiedenen EU-Ländern fand die Idee Anklang, insbesondere Deutsche und Italiener sollen die Impfreise nach Belgrad gewagt haben. 

Nach dem "Heute"-Aufruf meldeten sich auch Österreicher, die das Angebot der gratis-Impfung nutzten. Der Wahl-Wiener Aleks berichtet: "Ich lebe seit achtzehn Jahren in Wien, habe aber serbische Wurzeln. Ich habe mich bei der ersten Gelegenheit Online zum Impfen in Österreich angemeldet, um mich und andere zu schützen und damit diese schwere Zeit so schnell wie möglich vorübergeht. Nach ein paar Wochen haben meine Familie und ich dann gemerkt, dass es mit der Impfung für alle bis spätestens Sommer nix wird!"

Wahl-Wiener fackelte nicht lange und vereinbarte Termin in Serbien

Der Wahl-Wiener zog eine rasche Konsequenz. Wenn das Impfen in Österreich nicht möglich ist, versuche er es in der Heimat. Vor einem Monat meldete Aleks sowohl sich und seine Familie zum Impfen in Serbien an. Seine beiden Eltern erhielten inzwischen bereits beide Dosen, er selber bekam am gestrigen Donnerstag den ersten Stich mit BioNTech/Pfizer. Der gebürtige Serbe ist überglücklich.

"In der EU gibt es viel hin und her mit der Organisation. Und dann gibt es ein Land, das ehrlicherweise deutlich ärmer ist als jedes Land der EU, dessen Gesundheitsbudget nur ein Bruchteil von dem von Österreich beträgt und das Ausländer ohne Termin impft", kritisiert Aleks im Gespräch mit "Heute". 

Wiener empfiehlt Serbien-Urlaub mit Impftermin

Ein weiterer junger Wiener kam aus dem Schwärmen über seine Impfreise nach Serbien gar nicht mehr heraus: "Ich habe mir am 26. März in Serbien impfen lassen und war begeistert vom Konzept dort! Alles lief reibungslos ab, ich musste nicht warten und war in zehn Minuten fertig. Ich bin überrascht, begeistert und glücklich und würde anderen wünschen, dass sie das Angebot auch wahrnehmen", berichtet er gegenüber "Heute". 

Er nahm den Impftermin zum Anlass für einen Mini-Urlaub. "In Serbien war alles geöffnet, ich würde jedem raten sich zumindest Belgrad anzusehen. Die Offenheit und die Kultur sind faszinierend." Der Wiener würde sich eine schnelle Durchimpfung der Bevölkerung in allen Ländern, und vor allem Österreich wünschen. 

Serbien stoppt Impfungen für Ausländer vorerst

Für die meisten nicht-Serben kommen diese Nachrichten indes leider zu spät. Am Donnerstag verkündete die Serbische Ministerpräsidentin Ana Brnabic, Ausländer werden vorerst nicht mehr so einfach geimpft. Das Hauptaugenmerk liege nun auf der heimischen Bevölkerung - mehr dazu hier