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Wiener bekommt grünen Pass, ohne sich impfen zu lassen

Obwohl er noch nicht einmal den Erststich erhalten hat, bekam ein Wiener aus unbekannten Gründen gleich zwei gültige Impfzertifikate ausgestellt. 

Marlene Postl
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Obwohl er nie geimpft wurde, ist ein Wiener jetzt stolzer Besitzer eines grünen Passes.
Obwohl er nie geimpft wurde, ist ein Wiener jetzt stolzer Besitzer eines grünen Passes.
privat / Johann Schwarz / SEPA.Media / picturedesk.com

Am kommenden Samstag hat der 26-jährige Philipp seinen ersten Termin zum Impfen. Den grünen Pass hat der Wiener allerdings bereits bekommen – und das, ohne einen einzigen Antikörper zu haben. Völlig überraschend erhielt er am Montag den Bescheid per SMS, seine Zertifikate stünden zum Download bereit. Der 26-Jährige klickte den Link an und war innerhalb weniger Sekunden unrechtmäßiger Besitzer eines vollständigen, grünen Passes.

Mehrere Stellen in Abwicklung involviert

Wie das passiert ist, kann sich Philipp beim besten Willen nicht erklären. "Ich hatte zwar einen Impftermin, den ich absagen musste, zu den im Zertifikat angeführten Daten habe ich allerdings nie etwas vereinbart. Die Impfbestätigung kommt völlig aus dem Nichts", berichtet der Wiener im Gespräch mit "Heute". 

Dass es zu Verwechslungen kommt, dürfte trotz aller Sorgfalt nicht selten sein. Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz musste sogar eine Clearingstelle einrichten lassen, die solche Fälle betreut – übernommen wird die Durchführung von der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit).

Ein Sprecher des Sozialministeriums erklärt im "Heute"-Talk: "Bei der Impfung wird die E-Card ausgelesen, also sollte es eigentlich nicht zu Fehlern kommen. Manchmal schleichen sich bei so vielen durchgeführten Impfungen natürlich trotzdem welche ein, wenn etwas händisch eingetragen werden muss. Was genau in diesem Fall passiert ist können wir noch nicht konkret sagen, wir prüfen die Sache."

Fehlerquelle kann bislang nicht gefunden werden

Ein AGES-Sprecher berichtet gegenüber "Heute": "Wir wissen, dass es solche Fälle gibt. Die Daten gelangen bei uns aber über die ELGA ein, wir sind nur als Clearingstelle involviert." Scheinbar ist nicht so ganz klar, wo es genau hapert. Die größte Fehlerquelle dürfte die Datenaufnahme an der Impfstelle sein – wie der 26-jährige Philipp zum Zertifikat gekommen ist, bleibt allerdings vorerst ein Rätsel.