Wien

Wiener Drohne droht Feuerteufel: "Put out of the fire!"

Nach dem Jahrhundert-Waldbrand 2021 rüsten Wien und Niederösterreich ihre Brandbekämpfung mit modernsten Mitteln auf.

Roman Palman
Drohnen wie diese sind künftig für die Forstverwaltung auf der Jagd nach Feuerteufeln.
Drohnen wie diese sind künftig für die Forstverwaltung auf der Jagd nach Feuerteufeln.
PID/VOTAVA

Was als Kleinbrand in steilem und felsigen Gelände begann, entwickelte sich auf einer Fläche von 115 Hektar zu einem der aufwendigsten Löscheinsätze Österreichs. Jetzt, ein Jahr nach diesem verheerenden Waldbrand im Rax-Gebiet bei Hirschwang, haben die Bundesländer Wien und Niederösterreich Bilanz gezogen und stark aufgerüstet, um ein solches Inferno künftig besser bekämpfen und vielleicht sogar verhindern zu können.

"Wir investieren seit mehreren Jahren kräftig in die Ausrüstung und die Ausbildung unserer Einsatzkräfte. All das hat sich bereits in Hirschwang bezahlt gemacht. Und all das werden wir auch in Zukunft brauchen, denn uns ist natürlich klar, dass Hirschwang zwar hoffentlich der größte, aber leider nicht der letzte Waldbrand gewesen sein wird“, sagte der niederösterreichische LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf am Donnerstag.

8 Millionen Euro für Brandbekämpfung

So hätten Niederösterreichs Feuerwehren seit dem Vorjahr 18 neue Waldbrand-Spezialfahrzeuge um 3,7 Millionen Euro in Dienst gestellt. In den nächsten Monaten würden dazu zusätzliche acht Waldbrandlöschfahrzeuge, acht Pick-ups und 56 Rollcontainer um weitere 4,3 Millionen Euro kommen.

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    Eine Drohne mit modernster Wärmebildtechnik kommt künftig zum Einsatz.
    Eine Drohne mit modernster Wärmebildtechnik kommt künftig zum Einsatz.
    NLK

    "Der Waldbrand in Hirschwang ist in die Geschichte eingegangen. Aber nicht als Katastrophen-Story, sondern als eine Geschichte des unglaublichen Zusammenhalts, die viel über unser Land und unsere Landsleute erzählt. Es ist eine Geschichte von 8.593 Helden von Hirschwang", bekräftigte Pernkopf.

    Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky präsentierte im Anschluss das neuste High-Tech-Mittel in der Brandbekämpfung. Der Fokus liege darauf, Waldbrände nicht nur zu bekämpfen, sondern im Idealfall gar nicht erst entstehen zu lassen, oder zumindest so einzudämmen, dass sie sich nicht zu großen Katastrophen ausweiten.

    Drohne nimmt Feuerteufel ins Visier

    Daher wird nun auch zur Waldbrandprävention eine Drohne eingesetzt, die mit modernster Wärmebildtechnik ausgestattet ist und aktiv nach Wärmequellen (Lagerfeuern) sucht. So können Feuer schneller gefunden und gelöscht werden.

    "Mit der Kamera sind unter anderem die Überwachung per Sichtkamera, die Überwachung per Wärmebildkamera, das Auffinden von Glutnestern, das Ausleuchten einer Bergungsstelle und auch Durchsagen per Lautsprecher aus der Luft möglich", so Czernohorszky. 

    "Put out of the fire!"

    Und diese hatte es in sich, brachte sie doch trotz der Ernsthaftigkeit des Themas die Anwesenden zum Schmunzeln: "Achtung, Achtung. Hier spricht die Forstverwaltung der Stadt Wien. Das Entzünden eines Lagerfeuers ist gesetzlich verboten! Löschen Sie das Feuer!", dröhnte die Stimme eines Beamten über den Rotorenlärm der Drohne.

    So ganz rund lief das noch nicht, es brauchte mehrere Versuche, wie das Video unten zeigt:

    Für mögliche ausländische (Wald)besucher wurde die Aufforderung dann noch einmal in kernigem Englisch wiederholt: "Put out of the fire!", lautete die etwas unglückliche Übersetzung (dt. sinngemäß "Löschen Sie aus dem Feuer").

    Wer sich davon abschrecken lässt, muss dennoch damit rechnen, erwischt zu werden. Die Drohne hat nämlich auch eine normale Kamera an Bord, über deren Bilder mutmaßliche Feuerteufel identifiziert werden können. Die Verantwortlichen zeigten sich jedenfalls von ihrer neusten Wunderwaffe im Brandbekämpfungsarsenal begeistert.

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