Manfred P. (56, Name von der Redaktion geändert*) wohnt in Wien-Döbling und lebt derzeit von der Mindestsicherung. Als er Ende März mit seinem 22 Jahre alten Peugeot 306 einen Unfall hatte, beschloss er in einer Vertrags-Werkstatt auf der Brünner Straße den Schaden begutachten zu lassen. Das wenig überraschende Ergebnis: Sein Fahrzeug war ein wirtschaftlicher Totalschaden. Dementsprechend verkaufte Manfred seinen treuen Franzosen für wenig Geld an einen Export-Autohändler.
Mitte Juli landete bei dem Wiener allerdings eine fragwürdige Unterlassungserklärung im Postkasten: Darin wird dem 58-Jährigen vorgeworfen, eine Tankstelle befahren zu haben, ohne Kunde gewesen zu sein. Dementsprechend fordern nun die Betreiber 270 Euro, ansonsten müsse er mit einer Besitzstörungsklage und den damit einhergehenden Kosten rechnen.
"Das ist eine absolute Frechheit. Ich habe diese Tankstelle und das Grundstück weder befahren, noch betreten", ärgert sich Manfred im "Heute"-Talk. Der 58-Jährige beteuert lediglich die Werkstatt daneben aufgesucht zu haben, die an das Grundstück grenze. Die Strafenflut an den Floridsdorfer Zapfsäulen ist kein Einzelfall und sorgte bereits in der Vergangenheit für Schlagzeilen.
Der 58-Jährige weigerte sich bislang die Strafe zu bezahlen und will jetzt gegen die Unterlassungserklärung rechtlich vorgehen. Wie erfolgreich Manfred bei einem möglichen Verfahren sein wird, bleibt offen. Sicher ist jedoch, dass er um die Tankstelle auch in Zukunft einen weiten Bogen fahren wird.