74 Prozent der Österreicher fürchten Überwachung im Job aufgrund der zunehmenden Digitalisierung. Das ergibt eine aktuelle Studie im Auftrag der Arbeiterkammer Wien. 36 Prozent gaben an, bei ihrer Arbeit bereits durch digitale Techniken gemessen oder überwacht worden zu sein – wir berichteten.
Die AK kennt mehrere solcher Fälle. Einer davon soll sich in einem Wiener Frisörsalon zugetragen haben – einem Ort, an dem Mitarbeiter mit Kunden schnell ins Plaudern kommen und bei dem auch des Öfteren private Informationen geteilt werden. Beim Färben oder Schneiden tauscht man sich aus – meist unter vier Augen. Ob Probleme in der Beziehung, mit den Kindern oder Zukunftspläne – genau diese Gespräche dürften jedoch nicht privat geblieben sein.
Wie bekannt wurde, installierte der Arbeitgeber in seinem Salon mehrere Kameras. Eine Einwilligung der Mitarbeiter holte er dafür nicht ein. Die Geräte zeichneten nicht nur Bilder, sondern auch den Ton beziehungsweise die Gespräche auf. Alles was zwischen Mitarbeitern und Kunden gesprochen wurde, wurde also mitgeschnitten.
Bereits Ende 2022 sorgte ein weiterer Fall in einem Wiener Nobel-Lokal für Aufsehen. Dort wurde ein Gastro-Mitarbeiter von seinem Chef gescannt und überwacht. Er reichte Beschwerde ein – mit Erfolg, wir berichteten.
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Besonders dreist ging ein Arbeitgeber in Wien vor: Er brachte einen Apple AirTag unter dem Autositz seines Mitarbeiters an. Das Gerät gibt Informationen über den Standort der Person weiter. Der Mitarbeiter kam seinem Chef auf die Schliche – wir berichteten.