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Mama nimmt krankes Kind zu AMS-Termin mit, bekommt Rüge

Weil eine junge Wiener Mutter am Mittwoch ihre Tochter zu einem Termin im AMS-Center Esteplatz mitnahm, soll sie nun mit Konsequenzen rechnen. 

Natalia Anders
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Shelley und ihre 5-jährige Tochter
Shelley und ihre 5-jährige Tochter
Symbolbild / Leserreporter

Seit Mitte Juli ist die 26-jährige Shelley N. arbeitslos und daher beim AMS gemeldet. Nebenbei arbeitet die junge Mutter geringfügig in einem Sonnenstudio. Am 10. November hatte die Wienerin einen Termin beim Arbeitsmarktservice im AMS Center Esteplatz in Wien-Landstraß. Doch sie ergatterte genau an dem Tag ein Vorstellungsgespräch in einem Solarium und vergaß ihren Termin.

Als sie sich kurz nach dem Bewerbungsgespräch wieder an das AMS-Treffen erinnerte, soll sie laut eigenen Angaben ihrem Berater sofort eine Entschuldigungs-Mail geschrieben haben. "Nachdem ich einen Tag später keine Antwort bekam, rief ich beim AMS selbst an", erzählt Shelly im Talk mit "Heute". Die Dame am Telefon hätte der 26-Jährigen sofort geraten, persönlich vorbeizukommen. Dann könnte sie sich wieder beim AMS anmelden und hätte den Anspruch auf ihr Arbeitslosengeld zurück. Am nächsten Tag ging Shelley zu ihrem Arbeitsmarktservice im 3. Wiener Gemeindebezirk und machte sich einen neuen Beratungstermin aus. 

"Wurde nicht einmal begrüßt"

Am Mittwoch hatte sie ihren neuen, lang ersehnten AMS-Termin. Doch Shelleys 5-jährige Tochter soll in der früh plötzlich Bauchschmerzen bekommen haben und konnte daher nicht in den Kindergarten. Nachdem die junge Mutter keinen Aufpasser für ihre Tochter mehr finden konnte, beschloss sie ihr Kind zum Termin mitzunehmen. Als sie aufgerufen wurde, wäre das Erste, was sie gefragt wurde "wo denn ihr Kinderbetreuer sei". "Nicht einmal begrüßt wurde ich", beschwert sich die 26-Jährige im Talk mit "Heute"

Shelley soll der Beraterin erklärt haben, dass ihre Tochter aufgrund ihrer Bauchschmerzen nicht in den Kindergarten kommen konnte und sie sie deshalb mitnehmen musste. "Daraufhin gab mir die Mitarbeiterin einen fiesen Blick und schrieb in meine Akte, dass meine Tochter dabei war. Sie sagte mir, dass das Konsequenzen für mich hätte", so Shelley. Die 26-Jährige ist über den Umgang mit ihrem Kind erschüttert. 

AMS: "Kind mitnehmen ist grundsätzlich in Ordnung"

"Heute" fragte beim Arbeitsmarktservice nach, was es mit der Begleitung der eigenen Kinder auf sich hat. Zu AMS-Terminen ist es eigentlich in Ordnung, seine Kinder mitzunehmen. Sollte das Kind allerdings krank sein, muss das Elternteil zuerst abklären, ob die Krankheit ansteckend ist. Das erklärte ein Pressesprecher des Arbeitsmarktservices. 

Bei Shelley haben sich die AMS-Berater allerdings gefragt, ob es denn überhaupt eine Betreuung für ihre 5-jährige Tochter gäbe. "Schließlich muss man diese Voraussetzung als Arbeitssuchender erfüllen", erzählt der AMS-Sprecher im "Heute"-Talk. Die Wiener Mutter beteuert, dass ihre Tochter normalerweise immer den Kindergarten gehen würde.

Endlich Festanstellung

Immerhin scheint Shelleys Geschichte schließlich gut für sie zu enden: Endlich ergatterte die junge Mutter eine Festanstellung, ab Montag beginnt sie ihren neuen Job in einer Drogeriekette. Sie kündigte auch ihre Stelle im Solarium und freut sich auf ihre neue Arbeit. 

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