Wien

Wiener Kleingärten sollen bei Energiewende mitmachen

Die Stadt hebt die Bewilligungspflicht für kleine und mittlere Solaranlagen auf. So können nun auch Kleingärtendächer einfach Sonnenstrom erzeugen.

Louis Kraft
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    Bis 2040 soll Wien klimaneutral werden. Um das zu erreichen, wollen Stadtchef Michael Ludwig und Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (beide SPÖ) an großen und kleinen Schrauben drehen.
    Bis 2040 soll Wien klimaneutral werden. Um das zu erreichen, wollen Stadtchef Michael Ludwig und Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (beide SPÖ) an großen und kleinen Schrauben drehen.
    PID/Christian Jobst

    Bis zum Jahr 2040 will die Stadtregierung Wien klimaneutral machen. Dazu setzt man auf den Ausbau erneuerbarer Energieträger. Bereits im Mai 2021 gab die Stadt den Startschuss für die Wiener Photovoltaik-Offensive. Bis 2025 soll die Produktion von Sonnenstrom verfünffacht werden, so das ambitionierte Ziel.

    Um dieses zu erreichen, entstehen nicht nur Photovoltaik-Anlagen in den Wiener Außenbezirken wie der Donaustadt, auf auf den Dachflächen von Gebäuden der Stadt wie Amtshäuser oder Spitäler. Damit auch kleinere und mittelgroße Anlagen an der Energiewende teilnehmen können, ermöglicht die Stadt nun die Installation von Photovoltaik-Anlagen etwa in Kleingärten ohne verpflichtende Bewilligung. 

    Befreiung von Bewilligungspflicht und vereinfachte Verfahren

    Der Großteil der heute üblichen Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern soll erstmals gänzlich von der Anzeige- bzw. Bewilligungspflicht befreit werden. Das soll für alle Photovoltaik-Anlagen mit einer Engpassleistung bis maximal 15 kW gelten, sofern sie nicht vertikal montiert werden oder Stromspeicher umfassen.

    Dazu baut die Stadt Hürden im Wiener Elektrizitätswirtschaftsgesetz (WEIWG) ab und ermöglicht so weitreichende Erleichterungen für kleine und mittelgroße Photovoltaik-Anlagen. Zudem ist eine deutliche Ausweitung des vereinfachten Genehmigungsverfahrens in Planung. Durch eine Anhebung der Obergrenze von 100 auf 250 kW sollen künftig auch mittelgroße Photovoltaik-Anlagen von den entsprechenden Erleichterungen profitieren. Das vereinfachte Verfahren soll auch auf die Modernisierung bestehender Ökostromanlagen Anwendung finden.

    Reduktion der Anzeigeverfahren um 86%

    Die Auswirkungen der beabsichtigten Änderungen auf PV-Anlagen werden stark spürbar sein, ist die Stadt sicher. Rund 86% der Anzeigeverfahren aus dem letzten Jahr würden nach der geplanten Regelung gänzlich entfallen. Darüber hinaus könnten etwa 83% der ordentlichen Verfahren aus 2021 als vereinfachtes Verfahren geführt werden.

    Die Novelle des Wiener Elektrizitätswirtschaftsgesetzes soll in Kürze einer Begutachtung unterzogen werden und könnte bereits Mitte des Jahres im Wiener Landtag beschlossen werden.

    Ludwig: "Werden Sonnenstrom in Wien bis 2025 verfünffachen"

    "Die Energiewende – weg von fossilen Energieträgern hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung – ist ganz zentral, wenn es darum geht, Wien bis 2040 klimaneutral zu machen", betont Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

    Mit der Smart KLIMA City Rahmenstrategie und dem Wiener Klima-Fahrplan habe man den Weg dazu festgelegt. "In Sachen Energiewende setzen wir neben dem Ausbau von Fernwärme/Fernkälte auf die Wiener Photovoltaik-Offensive. Konkret heißt das: Wir werden die Produktion von Sonnenstrom bis 2025 verfünffachen. Und bis 2030 soll 16-mal so viel Strom aus der Sonne gewonnen werden wie 2020", unterstrich Ludwig. 

    "Mit der Novelle des Wiener Elektrizitätswirtschaftsgesetz besteht nun die Möglichkeit, kleine Photovoltaikanlagen für den Hausgebrauch ohne Verfahren zu installieren. Auch der Weg zu mittelgroßen Anlangen wurde stark vereinfacht. Wir bauen damit Hürden ab, um allen Wienerinnen und Wienern die Möglichkeit zu bieten, Teil der großen Photovoltaikoffensive der Stadt Wien zu werden", lud Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) zum Mitmachen ein.

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