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Wiener Lehrerin verliert nach Corona-Infektion ihr Baby

Schuldirektor Glattauer gibt Noten. Heute: Lehrer steckt Lehrerin an: Sie verliert Baby! Und: Keine Schul-Tests in Wien – so ein "Zufall"...

Niki Glattauer
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Jeden Montag gibt Schuldirektor Niki Glattauer in <em>"Heute"</em> Noten.
Jeden Montag gibt Schuldirektor Niki Glattauer in "Heute" Noten.
heute.at

Lehrer steckt Lehrerin an: Sie verliert Baby!

Mit einem emotionalen Brief einer Mittelschul-Direktorin aus Wien-Favoriten an die Adresse von Minister Faßmann mobilisiert SLÖ-Bundessprecher Thomas Bulant namens der sozialdemokratischen Lehrer (FSG) für mehr Schutz des Lehrpersonals.

Unter anderem heißt es in dem Brief der Kollegin: "Bis dato waren an meinem Standort 5 Klassen und 18 Lehrpersonen in Quarantäne. Keine einzige Lehrperson hat das Virus an den Standort gebracht, es waren Kinder, zum Teil asymptomatisch, aber auch solche, die mit Symptomen in die Schule geschickt wurden. Das wahre Drama hat sich bei einer Lehrerin ergeben, die, schwanger im dritten Monat, von ihrem Mann (AHS-Lehrer, in der Schule infiziert!) angesteckt wurde und ihr Kind verlor. Deshalb, verzeihen Sie meinen Unmut, kann ich es nicht mehr hören, dass die Schulen sicher sind und von den Kindern keine Gefahr ausgeht. Wer schützt uns?" Tja, lassen wir das einmal so stehen.

Note: Sehr traurig

Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer ist seit 20 Jahren Lehrer in Wien, aktuell Direktor des "SZ-FIDS" in Meidling. Dazu hat er 13 Bücher geschrieben.
Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten.
Alle seine Artikel finden Sie hier.

Keine Schul-Tests in Wien – so ein "Zufall"…

Natürlich bin ich für das Massentesten. Hat mit Solidarität zu tun. Die ist gerade bei unseren 200.000 Pädagoginnen gefragt. Jede positive Kindergärtner- oder Lehrerin, die aus dem Schulverkehr gezogen wird, wirkt auch positiv – als Corona-Bremse. Also bitte hingehen! Das andere ist, dass sich Wien damit trotz Startverschiebung geschickt von den Lehrerinnen-Testungen freigespielt hat. Wir werden also leider wieder nicht erfahren, wie ansteckend die Schulen einer Großstadt sind.

Ein Schelm, der denkt, dass das der Stadtregierung nur gelegen kommt: Wie hätte man die hohen Zahlen erklärt und wie die Quarantäne-Lehrer ersetzt? Viele Tausende wären es geworden! Wie ich darauf komme? Ich kenne die Chefizas zweier Volksschulen, die an der Gurgelstudie teilnehmen: In beiden Schulen sind im aktuellen Durchgang 5,0 Prozent der per Zufallsprinzip getesteten Kinder infiziert. Also mehr als 10 Mal so viele wie die behaupteten 0,4 Prozent. Muss ich mehr sagen?

Note: Sehr schlecht

Wien bietet Home-Schooling im Nobelhotel

Auf Ausweichräume für überfüllte Klassen müssen wir zwar noch warten, aber für Kinder, die daheim keinen Arbeitsplatz haben, oder Lehrerinnen, die ein ruhiges Platzerl brauchen, gibt es von der Bildungsdirektion Wien und der Hotelkette "Adagio" ab sofort ein fast unglaubliches Angebot: Lern apartments, die jeder(!) stundenweise mieten kann, und zwar gratis!

Ich habe die Probe aufs Exempel gemacht und mich online auf book-your-room.at/fliegendes-arbeitszimmer für vier Stunden eingebucht. Tatsächlich, das City-Hotel gibt es, das Zimmer gab es: Schreibtisch, WLAN, Sofa, Kitchenette – mehr, als man für gepflegtes Distance-Learning braucht. Wenn man die Zimmer noch mit Laptops versehen würde, wäre die Lernlandschaft perfekt! So. Und jetzt bitte die großen Räume für Schüler-Gruppen mit Lehrer!

Note: Sehr gut
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