Wien

Wiener Lehrervertreter warnt vor "Chaos zum Schulstart"

Rund 160 Volksschulklassen seien derzeit noch ohne fixen Klassenlehrer, so der oberste Wiener Pflichtschullehrervertreter. Es gehe ans Eingemachte.

Claus Kramsl
Manche Klassen könnten aufgrund von Lehrermangel leer bleiben, warnt der oberste Wiener Pflichtschullehrervertreter Thomas Krebs.
Manche Klassen könnten aufgrund von Lehrermangel leer bleiben, warnt der oberste Wiener Pflichtschullehrervertreter Thomas Krebs.
Getty Images/iStockphoto

Am 30. Juni gibt’s Zeugnis, die Planungen für das neue Schuljahr laufen bereits.

Und sie laufen "Nicht genügend“, schlägt der oberste Wiener Pflichtschullehrervertreter Alarm: Laut Thomas Krebs hätten laut internen Schätzungen derzeit rund 160 Volksschulklassen noch keinen fixen Klassenlehrer. Alleine in Favoriten würden nach aktuellem Stand 29 Volksschulklassen zum Schulstart ohne Pädagogen da stehen.

Viele Schüler pro Klasse, kürzere Nachmittagsbetreuung?

"Es könnte sein, dass nicht alle benötigten Klassen eingerichtet werden können und die Klassenschülerzahlen steigen", so Krebs. Weiters befürchtet er, dass die Ganztagsbetreuung aufgrund von Personalmangel "verkürzt geführt werden muss."

Wien habe lange die Augen vor den Problemen verschlossen. Jetzt gehe es ans Eingemachte, zum Schulstart im Herbst drohe Chaos, so der Lehrervertreter. Die Stadt schaue zu, wie Pädagogen aus Wien nach Niederösterreich abwandern würden, wo im Gegensatz zu Wien Anreize gesetzt würden, kritisiert Krebs: "Der Wiener Pflichtschulbereich steht in einer starken Konkurrenz zu anderen Bundesländern, zu anderen Schultypen und zu anderen Berufen. Viele engagierte PädagogInnen verlassen den Wiener Pflichtschulbereich, weil er nicht attraktiv genug ist. In der jüngeren Vergangenheit haben landespolitische lehrerfeindliche Aktionen, wie z.B. die Ablehnung einer Lösung der Parkraumbewirtschaftung für LehrerInnen, die Ablehnung von Unterstützungsmaßnahmen und das Ignorieren von Problemlagen an Wiener Pflichtschulen dazu geführt, dass hunderte KollegInnen die Wiener Pflichtschule verlassen haben."

Viele Wiener Pädagogen würden nach Niederösterreich wechselt, so Krebs. Durch den Abgang der Lehrer sei Bildung für alle Wiener Kinder "nicht mehr gewährleistet", warnt er. Stadt Wien und das Bildungsministerium hätten zu lange zugeschaut und seien nun dringend gefordert.

Bildungsdirektor verspricht: "Arbeiten daran"

Insgesamt gibt es laut Bildungsdirektion in Wien rund 6.600 Volksschulklassen. Die von Krebs genannten Zahlen, wonach 160 Klassen ohne fixen Lehrer in das Herbstsemester starten könnten, kenne er nicht, so Bildungsdirektor Heinrich Himmer am Sonntag zu "Heute". Es stimme, dass der Volksschulbereich die größte Herausforderung darstelle. Aber: "Wir arbeiten bis zum letzten Ferientag daran, dass in jeder Klasse ein Lehrer steht", verspricht Himmer.

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