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Wiener Linien reinigen ohne Desinfektion

Heute Redaktion
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U-Bahn, Bim und Bus werden in Wien jeden Abend gereinigt. Auf den Einsatz von Desinfektionsmitteln verzichtet man aber ganz bewusst, da das Allergien und Überreaktionen auslösen kann, sagt Wiener-Linien-Sprecher Daniel Amann zu "orf.at".

U-Bahn, Bim und Bus werden in Wien jeden Abend gereinigt. Auf den Einsatz von Desinfektionsmitteln verzichtet man aber ganz bewusst, da das Allergien und Überreaktionen auslösen kann, sagt Wiener-Linien-Sprecher Daniel Amann zu "orf.at".

Jemand, der mit einem voll ausgeprägten Schnupfen in die U-Bahn steigt, wird . Das sagt Elisabeth Presterl von der Universitätsklinik für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle der MedUni Wien zu "orf.at": "Auf der anderen Seite gibt es das menschliche Immunsystem, das mit diesen viralen Infektionen umgehen kann."

Wenn man selbst krank ist, kann man die Gefahr zumindest dadurch reduzieren, indem man nicht überall hinspuckt, ohne die Hand vorzuhalten niest oder anderweitig Körperflüssigkeiten verbreitet.

Wiener Linien putzen täglich

Seitens der Wiener Linien betont man, dass jeden Abend und jede Nacht geputzt wird. Vor allem Oberflächen, mit denen die Fahrgäste in Berührung kommen werden sorgfältig gereinigt. Das sind beispielsweise Haltegriffe und Haltestangen. Der Boden wird einmal pro Woche gereinigt.

Wiener Linien-Sprecher Daniel Amann erklärt, warum bewusst auf Desinfektionsmittel verzichtet wird: "Das würde sich allein logistisch gar nicht ausgehen. Auch Gesundheitsexperten sagen, dass das nicht ratsam ist, da Desinfektionsmittel ein Auslöser von Allergien, Hautekzemen und Überreaktion sein kann."

Die Expertin von der MedUni hält eine Desinfektion der Hände nach dem U-Bahn-Fahren ebenfalls nicht für notwendig. Normales Händewaschen reiche aus.

Nahrungsreste und Tiere

Liegengelassene Nahrungsreste sind da ebenfalls ein Problem, genauso wie ungepflegte Hunde. Natürlich kann man das nicht verbieten, aber Rücksicht ist hier ebenfalls angesagt. Wiener Linien-Sprecher Amann erklärt außerdem, dass Menschen mit bestimmten ansteckenden Krankheiten gar nicht befugt sind, öffentliche Verkehrsmittel zu benützen. Kontrollieren kann man das freilich nicht.

400 Mitarbeiter putzen jeden Abend die Verkehrsmittel, ist unter tags eine extreme Verunreinigung aufgetreten, kann die Garnitur auch während des Betriebes zur Reinigung eingezogen werden. Auch in den Stationen wird einmal pro Woche nass aufgewischt, täglich werden außerdem Böden gekehrt, Kaugummis abgekratzt und Rolltreppen-Handläufe gewischt.