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Wiener Mama: "Kann mir Arzt für Baby nicht leisten"

Weil eine Wiener Jungmutter (26) während ihrer Schwangerschaft zu lange im Krankenstand war, wartet sie seit Monaten auf ihr reduziertes Karenzgeld. 

Natalia Anders
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Die 26-Jährige Rebecca und ihr fünf Monate alter Sohn.
Die 26-Jährige Rebecca und ihr fünf Monate alter Sohn.
Symbolbild / Leserreporter

Im Dezember vergangenen Jahres brachte die 26-jährige Rebecca* ihren Sohn Louis* (Namen von der "Heute"-Redaktion geändert) auf die Welt. Doch anstatt die ersten Monate im Babyglück zu verbringen, kam alles anders. Die junge Mutter steht nach einem Schicksalsschlag nun kurz vor dem finanziellen Ruin. 

Die Wienerin arbeitete vor ihrer Karenz als Angestellte eines Labors. "Als ich erfahren habe, dass ich mit meinem Sohn Louis schwanger bin, meldete ich es sofort meinem Arbeitgeber", erzählt Rebecca im Gespräch  mit "Heute".

Zu viele Krankentage

Die Zeit vor ihrem Mutterschutz verbrachte die 26-Jährige zum Großteil im Krankenstand. Die Gründe dafür waren zahlreiche gesundheitliche Beschwerden, an denen sie aufgrund ihrer Schwangerschaft litt. "Immer wieder kippte ich auf der Straße um, weil meine Kreislaufprobleme so stark wurden. Dazu kamen Rückenschmerzen und Migräne", erzählt Rebecca weiter.

Absage für Kinderbetreuungsgeld

Nach der Geburt ihres Sohnes beantragte die Wienerin im Jänner 2022 schließlich ihr Kinderbetreuungsgeld. Anfang März hätte die 26-Jährige ihre Zu- oder Absage bekommen sollen. Laut eigenen Angaben kam aufgrund ihrer vielen Krankentage schließlich die Absage. "Stattdessen bot man mir an, einen Antrag auf die Sonderleistung I zu stellen. Dort würde ich allerdings Tausend Euro monatlich weniger bekommen", erzählt Rebecca. Nach langem Zögern beantragte die 26-Jährige schließlich doch das Sonderleistungs-Geld. Eine Zusage bekam sie bisher noch nicht. 

"Kann mir bald meine Miete nicht mehr leisten"

Dass sie noch kein Karenzgeld bekommt, belastet die junge Mutter finanziell. Zudem sollen weder sie noch ihr Sohn krankenversichert sein und das alles nur wegen der fehlenden Zusage. "Jeder Gang zum Arzt endet teuer", erzählt sie im Gespräch mit der Redaktion. Rebeccas Ersparnisse sind bald komplett weg. Sie kann gerade noch die Miete bezahlen und ihrem Sohn Essen kaufen. 

ÖGK: "Sonderantrag wurde falsch eingereicht"

"Heute" fragte bei der Pressestelle der österreichischen Gesundheitskasse nach. Offenbar habe die Wienerin den Antrag für die Sonderleistung I falsch eingereicht: "Er langte bis dato lediglich digital, mit Unterfertigung am Touchscreen, ein. Das ist laut Gesetz – an das wir natürlich gebunden sind – keine zulässige Signatur", erklärte ein Pressesprecher gegenüber "Heute". Sobald die junge Mutter also den Antrag neu einreicht, kann dieser endlich bearbeitet werden – darüber wurde sie laut ÖGK bereits informiert. 

Nichtsdestotrotz hätten die 26-Jährige und ihr Sohn sehr wohl eine Krankenversicherung. "Sollte die Kundin trotz aktiven Versicherungsschutz beim Arzt Rechnungen bezahlt haben, so gehen wir davon aus, dass es sich hierbei um einen Wahlarzt handelt", so die Pressestelle. Es liegt nun also an Rebecca, den Antrag neu zu stellen, um an ihre dringend benötigte Sonderleistung zu kommen.

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