Vorsicht vor Strafenfalle!

Wiener parkt daheim, wird plötzlich beinhart abgestraft

An der Bezirksgrenze Döbling und Alsergrund herrscht aufgrund einer neuen Kurzparkzone große Verwirrung. Anrainer kassieren reihenweise Strafen.
26.07.2025, 11:45
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Bewohner des Dittes-Hofs parken seit Jahrzehnten auf der Heiligenstädter Straße 11-25 direkt vor der Haustür ihre Autos. Doch seit dieser Woche straft ein Parksheriff die abgestellten Fahrzeuge reihenweise ab. Die Anrainer verstehen die Welt nicht mehr – so auch Leserreporter Ercan.

"Ich habe ein Parkpickerl für den 19. Wiener Bezirk, genauso wie alle meine Nachbarn. Und trotzdem werden wir alle abgestraft", erzählt der Wiener im "Heute"-Talk. Tatsächlich ist er sich keiner Schuld bewusst, denn auch an der Ecke des Gebäudes ist ganz klar ersichtlich, dass es sich um den 19. Bezirk handeln muss.

Gehsteig in Döbling, Parkstreifen am Alsergrund

Doch genau hier liegt der Hund begraben: Seitens der Stadt Wien heißt es gegenüber "Heute", dass die Bezirksgrenze genau entlang des Gehsteigs und der Liegenschaften verläuft. Die Parkplätze befinden sich also gar nicht im 19. Bezirk, sondern im 9. Bezirk. Somit stehen alle abgestraften Fahrzeuge de facto am Wiener Alsergrund und nicht in Döbling. Die Bewohner des Gemeindebaus werden nun seit Tagen reihenweise vor ihrer eigenen Haustür abgestraft.

Ebenfalls kurios: Die Kurzparkzone ist erst seit April 2025 in Kraft. Eine Information darüber wollen die Bewohner nicht bekommen haben. Auch eine entsprechende Beschilderung, wie man sie sonst bei Kurzparkzonen kennt, fehlt beim "Heute"-Lokalaugenschein. Woher die Autofahrer also wissen sollen, dass der Gehstieg noch zu Döbling gehöre, der Parkstreifen aber nicht mehr, ist unklar.

Verwirrung bei Stadt Wien: Suche nach Lösungen

"Heute" telefonierte mit mehreren Stellen bei der Stadt Wien. Unter vorgehaltener Hand hört man, dass man mit der Situation vor Ort unzufrieden sei und nach einer Lösung suche. Für Ercan und dutzende andere Autofahrer ist das nur ein schwacher Trost, denn er fand nur einen Tag später den nächsten Strafzettel an seiner Windschutzscheibe vor.

Also nahm er die Sache selbst in die Hand und telefonierte mit dem zuständigen Magistrat. "Dort hat man mir gesagt, dass meine beiden Strafen storniert werden. Allerdings solle ich dort nicht mehr parken und das auch meinen Nachbarn so weitersagen", erzählt Ercan im "Heute"-Talk.

Abgestrafte Autofahrer mit einem gültigen Parkpickerl für den 19. Bezirk sollten sich telefonisch oder per E-Mail direkt an das Kundenservice der MA 67 wenden. "Wir schauen uns dann jede einzelne Beanstandung an", so eine Sprecherin der MA 67 abschließend. Fix ist jedenfalls, dass die Kurzparkzone vor Ort gültig ist und damit auch weiterhin kontrolliert wird.

{title && {title} } zdz,rca, {title && {title} } 26.07.2025, 11:45
Jetzt E-Paper lesen