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Stadt wirft Millionen Masken weg, Wiener platzt Kragen

In Wien-Floridsdorf sorgten Mitte Mai Müll-Container voller FFP2-Masken für Wirbel. Ein verärgerter Wiener machte sich auf Spurensuche.

Robert Cajic

In Pandemiezeiten noch als Allzweckwaffe im Kampf gegen das Coronavirus auserkoren, blieb die Stadt Wien auf unzähligen Kartons originalverpackter FFP2-Masken liegen. Ein "Heute"-Leser beobachtete letzte Woche, wie mehrere riesige Abfall-Container vor dem Einkaufs- und Logistikzentrum der MA54 standen – mehr dazu hier. Den Wiener packte schließlich die Neugier – er sprang auf den Müllbehälter und suchte "nach Österreichs Steuergeld".

"Da verrottet das Steuergeld der Wiener"

"Heute"-Leser Michael zählte seit Anfang der Woche vier solcher XXL-Container. Pro Behälter sollen sich der Rechnung des Anrainers zufolge 350 Kartons zu je 2.000 Masken befunden haben. Für Michael ist der Fall klar: "Da liegt jetzt das Steuergeld der Wiener, verrottet und wird morgen wahrscheinlich verheizt!"

Auf Anfrage von <em>"Heute"</em> sprach die MA54 von Masken, die bereits 2022 abliefen. Ein Leserfoto zeigt Masken mit einem Ablaufdatum vom 28.04.2023.
Auf Anfrage von "Heute" sprach die MA54 von Masken, die bereits 2022 abliefen. Ein Leserfoto zeigt Masken mit einem Ablaufdatum vom 28.04.2023.
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Laut einer ersten Anfrage von "Heute" handelte es sich laut der Pressestelle der MA 54 – Zentraler Einkauf und Logistik – lediglich um OP-Masken, die "ihr Verfalldatum bereits im Vorjahr" hatten. Später fügte die Magistratsabteilung hinzu, dass es bei der Entsorgung von zirka einer Million OP-Masken mit Verfallsdatum 2022 auch eine "geringfügige, abgelaufene Menge mit Chargen gab, welche ein Verfallsdatum Ende April 2023 aufwiesen".

Corona-Aufarbeitung sieht anders aus

Nach Knallhart-Lockdowns in der Corona-Pandemie und einer krachend gescheiterten Impfpflicht in Österreich kündigte Bundeskanzler Karl Nehammer gemeinsam mit Gesundheitsminister Johannes Rauch bereits Mitte Februar einen Aufarbeitungsprozess an, der die Bürger versöhnen sollte. Stattdessen landeten nun Millionen von Masken in den Müll.

Leser Michael ist schockiert: "Jede Auto-Apotheke hat ein Ablaufdatum von fünf Jahren und diese Masken liefen angeblich am 28. April aus." Dass sich die zuständigen Behörden nicht sonderlich geschickt anstellten – die Masken-Container standen tagelang in einer Floridsdorfer Kurzparkzone – verwundert ihn hingegen nicht: "Ist ja nicht deren Geld – schade, das Ganze hier!"

Schräg, skurril, humorvoll, täglich neu! Das sind die lustigsten Leserfotos.

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