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"Wiener Polizist meldet sich als Praktikant aus Mumbai"

Auf einer Polizeiinspektion in Wien-Favoriten meldete sich am Telefon ein "Praktikant aus Mumbai". Doch diesen gibt es eigentlich gar nicht.

Maxim Zdziarski
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Kurioses Gespräch mit dem "Praktikanten aus Mumbai"
Kurioses Gespräch mit dem "Praktikanten aus Mumbai"
Leserreporter

"Heute"-Leser Martin musste wegen eines offenen Strafzettels bei einer Polizeiinspektion in Favoriten anrufen, er wollte Ungereimtheiten klären. Seine Freundin war zuvor dort und wurde mit einer erheblich höheren Summe konfrontiert, als Martin gerechnet hatte. Also wählte er die entsprechende Telefonnummer und erlebte ein überaus kurioses Gespräch, dass er im Anschluss aufnahm.

"Ich bin der Praktikant aus Mumbai und bin hier für ein Monat auf einem Austauschprogramm. Wie kann ich Ihnen helfen?", so die Person, die auf der Polizeidienststelle das Telefon abhob. Martin fragte dann nach, ob das sein Ernst sei und warum man ihn "verarschen" wolle. Kurz danach teilte er dem "Praktikanten aus Mumbai" noch mit, dass er das Gespräch aufzeichnen würde.

Im Anschluss wusste der "Austauschpolizist" nicht mehr weiter und stellte Martin an einen Wiener Kollegen durch. Dieser fragte ihn, was er denn jetzt noch wolle. Nach einer weiteren Ankündigung, das Video an die Medien zu senden, endete das Telefonat abrupt. Für Martin liegt die Sache auf der Hand: "Die Polizisten haben sich hier einen schlechten Scherz mit mir erlaubt."

Strenge Konsequenzen drohen

"Die Disziplinarabteilung der LPD Wien wird Echtheit und Hintergründe des Videoausschnittes prüfen. Dies wird einige Zeit in Anspruch nehmen, da natürlich alle Daten, Fakten und Aussagen zusammengetragen werden müssen", sagt Polizeisprecher Paul Eidenberger gegenüber "Heute"

Falls sich die Echtheit des Vorfalls bestätigen sollte, so Eidenberger, drohen strenge disziplinäre Konsequenzen für alle beteiligten Beamten, ungeachtet einer möglichen Vorgeschichte mit der Partei. Das Video zeige nämlich nicht die gesamte Länge des Telefonats und der Mann habe, entgegen seiner Behauptungen, nicht den Notruf, sondern die Durchwahl auf einer Polizeiinspektion gewählt. "Am Sachverhalt ändert das aber natürlich nichts", so Eidenberger abschließend. 

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