Großer Auftritt für eine der stärksten Stimmen des österreichischen Kinos: Susanne Wuest (45) wird bei den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes mit dem eindrucksvollen Werk "In die Sonne schauen / The Sound of Falling" im offiziellen Wettbewerb vertreten sein – allerdings mit einem deutschen Film. Der Film feiert nicht nur seine Premiere an der Croisette – er steht auch für leises, aber kraftvolles Erzählen über Generationen hinweg.
"In die Sonne schauen / The Sound of Falling" ist ein poetischer, visuell eindrucksvoller Episodenfilm, der über ein Jahrhundert deutscher Geschichte hinweg vier Mädchen auf einem Bauernhof begleitet – vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Ihre Perspektiven, Erinnerungen und kindlichen Beobachtungen verweben sich zu einem emotionalen Zeitteppich aus Geheimnissen, Bräuchen und innerer Stärke.
Wuest spielt in dem Film eine zentrale Rolle: Als Bäuerin im Jahr 1910 verkörpert sie die Mutter einer Großfamilie – eine Figur, die wie ein stilles Band durch die Epochen führt. "Der Film verschmilzt dokumentarische Präzision mit atmosphärischer Dichte. Während die Jahrzehnte ineinanderfließen, entstehen berührende Perspektiven auf familiäre Bindungen, weibliche Selbstbestimmung, tradierte Rollenbilder und das unsichtbare Erbe, das in uns weiterlebt", so die Schauspielerin.
Mit ihrer gewohnt nuancierten Mischung aus Stärke und Zerbrechlichkeit bringt die 45-Jährige einmal mehr eine tiefgründige Frauenfigur auf die Leinwand – und setzt ein starkes Zeichen für europäisches Autorenkino.
