Perfide Foltermethoden 

Wiener Schutzgeld-Bande posiert in Keller mit AK-47

Die Beweise gegen 7 Teenager, die einen Inder bedroht haben sollen, werden immer erdrückender: Beamte fanden ein Sturmgewehr und Folterbeschreibungen.

Christian Tomsits
Wiener Schutzgeld-Bande posiert in Keller mit AK-47
Die Jugendlichen mit Kalaschnikows, rechts beim mutmaßlichen Messer-Überfall auf den Handyshop in Meidling.
zVg

Sie sind noch viel gefährlicher als gedacht: Nicht nur Brandstiftung mit Molotow-Cocktails, bewaffneter Raub, versuchte absichtliche schwere Körperverletzung, sowie Erpressung und Nötigung wird sieben Jugendlichen (14, 15, 15, 16, 16, 17 und 20 Jahre) aus Wien-Meidling vorgeworfen. 

Opfer-Liste und Foltermethoden

Die vermutlich hochkriminellen Halbstarken, die im September maskiert einen indischen Handyshop-Besitzer überfallen und nach Brandanschlägen erpresst haben sollen, hätten weitere Straftaten geplant. Bei einem der Verdächtigen fand man eine geheime Folterliste mit abzuarbeitenden Fällen – mehr dazu hier.

Opfer sollten Fäkalien essen

Wie der "Standard" nun berichtet, tauchten auch weitere brisante Notizen mit konkreten und perfiden Foltermethoden auf. "Zwei Komplizen schleppen den (sic!) Opfer in einen Wald und wird dann mit zwei Softair-Pistolen zerfetzt", lautet Methode eins. Gefolgt von: "Muss Urin, Fäkalien trinken/essen". 

Was die Ermittler besonders beunruhigt: Wie aus ausgewerteten Chats im Akt hervorgeht, waren die Jugendlichen tatsächlich bis auf die Zähne bewaffnet und zu weitaus schlimmere Verbrechen imstande gewesen: Neben Wurf-Sternen, Schlagringen, Benzin-Bomben fand man auch Samuraischwerter, Kampfmesser und Handyfotos von scharfen Schusswaffen. In einem Keller posierte einer der Verdächtigen der Bande sogar in Sportschuhen mit zwei Sturmgewehren.

Die Waffen auf dem Handyfoto eines Verdächtigen.
Die Waffen auf dem Handyfoto eines Verdächtigen.
zVg

Wie "Heute" nun aufdeckt: In einem schwarzen BMW der Bande (natürlich: gestohlen) wurde eine Kalaschnikow sichergestellt! Ermittler vermuten noch weitere versteckte Waffen, zu der die vor dem Geschäft des Opfers abgelegte 5,56-mm-Patrone passt.

Die Patrone in der blauen Box
Die Patrone in der blauen Box
zVg

Aufgrund sichergestellter Kleidungsstücke, wie einem Al-Kaida-Pulli, vermutet die Polizei außerdem Terrorismus-Verwicklungen bei den Verdächtigen. Bei dem mutmaßlichen Drahtzieher der Molotow-Bande, einem 17-Jährigen, wurden zwei Palästinenser-Kapperln entdeckt, ein vermeintlicher Komplize belastet den inhaftierten Tschetschenen schwer.

Star-Anwalt Florian Kreiner
Star-Anwalt Florian Kreiner
Sabine Hertel

"Mein Mandant hat mit der Hamas genauso wenig am Hut, wie mit dieser Schutzgeld-Bande. Er kannte die Burschen zwar vom Park, hat jedoch keinerlei Tathandlungen gesetzt", wehrt sich Verteidiger Florian Kreiner gegen die "konstruierten" Vorwürfe. Der Top-Anwalt hofft daher, den eisern schweigenden Tschetschenen noch vor einem Prozess im neuen Jahr enthaften zu können. Auch Star-Jurist Philipp Wolm vertritt einen Verdächtigen in der brisanten Causa – wir berichteten. Für alle gilt die Unschuldsvermutung.

Die Diashow zur Molotow-Bande

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    Die minderjährigen "Nachwuchs-Gangster" erpressten einen Handyshop-Betreiber. 
    Die minderjährigen "Nachwuchs-Gangster" erpressten einen Handyshop-Betreiber.
    LPD Wien
    ct
    Akt.