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Wiener Seniorin von Paketboten um 900 Euro bestohlen

Aloisia S. (83) soll von einem Paketboten in ihrer Wiener Gemeindewohnung bestohlen worden sein. Bei einer Lieferung ließ dieser 900 Euro mitgehen.

Maxim Zdziarski
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Ein Lieferant soll Bargeld gestohlen haben.
Ein Lieferant soll Bargeld gestohlen haben.
unsplash/Symbolfoto

Der Schock sitzt bei der 83-jährigen Aloisia S. tief. Als sie vor knapp zwei Wochen sehnlichst auf eine Online-Bestellung zu Hause in Simmering wartete, soll sie ein Lieferant bestohlen haben. Der Bote klopfte am 20. Jänner an der Tür ihrer Gemeindewohnung in der Zippererstraße und hatte auch das bestellte Paket mit dabei.

Die Bezahlung sollte bei der Lieferung erledigt werden und so verlangte der Mann 169 Euro von der Seniorin. "Er hatte eine gelb-schwarze Postjacke an, einen Schal im Gesicht und unter seiner Haube war eine dunkle Locke zu erkennen", erinnert sich die Wienerin. Weil der Mann auf ihrer Türschwelle stand, bat sie ihn von dieser hinunterzusteigen: "Ich hatte Angst die Staffel würde kaputt gehen, ich hab ihn aber nicht hereingebeten."

Der Paketzusteller soll trotzdem einen Schritt nach vorne gemacht und so plötzlich mitten in der Wohnung gestanden haben. Aloisia S. griff in dem Moment in ein Kuvert, in dem zehn 100-Euro-Scheine lagen und nahm zwei davon heraus. Doch der Lieferant bestand darauf, die Summe genau einkassieren zu müssen, weil er kein Wechselgeld bei sich hatte. Also legte die Wienerin einen Hunderter wieder zurück in den Geldumschlag und holte die restlichen 69 Euro aus dem Nebenzimmer.

"Nach der Bezahlung hatte es der Mann plötzlich besonders eilig und ehe ich mich versah, war er weg. Und das Kuvert fehlte ebenfalls", erzählt die schockierte Pensionistin. Sie ist sich sicher: Der Lieferant hat sie bestohlen und das Geld skrupellos mitgehen lassen. Eine entsprechende Anzeige hat Aloisia bereits bei der Polizei erstattet.

Dieb bei Gegenüberstellung erkannt

Im Zuge von polizeilichen Ermittlungen wurden ihr mehrere verdächtige Männer gegenübergestellt – und tatsächlich gab es einen Treffer: Die 83-Jährige erkannte einen der Verdächtigen als jenen Mann, der bei ihr in der Wohnung das Geldkuvert gestohlen haben soll. Die Ermittlungen in dem Fall sind noch nicht gänzlich abgeschlossen. Die Causa bleibt also bislang offen. Für den Zusteller gilt jedenfalls die Unschuldsvermutung. 

"Kein Mitarbeiter der Post"

Wie die Pressestelle der Post gegenüber "Heute" erklärte, dürfte es sich bei dem verdächtigen Dieb nicht um einen Mitarbeiter der Österreichischen Post handeln. "Uns sind Vorwürfe bekannt, die sich allerdings auf einen Frächter eines von uns beauftragten Unternehmens beziehen. Dieses hat sich auch bereits von seinem Mitarbeiter getrennt – die betreffende Person stellt ab sofort keine Sendungen mehr in unserem Namen zu", bestätigt Markus Leitgeb, Pressesprecher der Post. Gleichzeitig erklärte man sich bereit, die Behörden im Zuge des Ermittlungsverfahrens zu unterstützen.  

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