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Mann steigt kurz aus Auto aus, kassiert 350 € Strafe

Weil er etwas lieferte, verließ ein Niederösterreicher für drei Minuten das Auto, behielt es aber im Blick. Jetzt soll er 350 € Strafe zahlen. 

Marlene Postl
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Der NIederösterreicher soll jetzt 350 Euro Strafe bezahlen
Der NIederösterreicher soll jetzt 350 Euro Strafe bezahlen
privat

Am Donnerstag war Gerald F. unterwegs, um zu liefern. Der Niederösterreicher betreibt ein Weingut, das für seinen veganen Wein bekannt ist. Als er in Wien-Hietzing eine Kiste Wein abgeben wollte, fand er keinen Parkplatz und blieb deswegen – wie bei Lieferungen oft üblich – behelfsmäßig neben einer Einfahrt stehen. Gerald entfernte sich nicht weit vom Auto, er behielt stets im Blick, ob jemand ein- oder ausfahren wollte.

Besitzstörungsklage über 350 Euro

Scheinbar wollte die Einfahrt niemand benutzen, also stieg der Niederösterreicher aus dem Lieferwagen und brachte ein Paket zu einem Würstelstand auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Als er ungefähr eine Minute später zu seinem Pkw zurückkam, stand ein Mann dort und machte Fotos. Der Niederösterreicher dachte sich nichts dabei, er ging davon aus, die Person fotografiere den Werbeaufdruck auf seinem Lieferwagen.

Rund eine Woche später flatterte allerdings der Anwaltsbrief ins Haus. Gerald solle wegen einer Besitzstörung satte 350 Euro bezahlen. "Was mich daran so ärgert, ist die Unverhältnismäßigkeit. Ich habe das Auto wirklich nur kurz verlassen, der Mann hätte mir auch sagen können ich soll wegfahren, anstatt mich einfach wortlos zu klagen. Eine Parkstrafe über 36 Euro würde ich verstehen, aber das?", erzählt der Niederösterreicher im Gespräch mit "Heute". 

Eine von vielen Parkfallen in Wien

Gerald vermutet außerdem, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt. Im Anwaltsbrief wird er angewiesen, beim Begleichen des Betrags sein Kennzeichen und seinen Namen anzugeben. Es wäre nicht die erste Parkfalle in Wien – häufig tappen Wiener beim Wenden oder kurzen Halten auf einem Privatplatz in die Falle.