Stau zur Waschanlage

Wiener will Auto putzen und kassiert 198-Euro-Strafe

Gerald (52) wollte seinen VW bei einer Tankstelle in der Donaustadt reinigen. Als er die Warteschlange sah, fuhr er weiter. Dafür soll er nun blechen.

Maxim Zdziarski
Wiener will Auto putzen und kassiert 198-Euro-Strafe
Gerald wollte nur sein Auto putzen – jetzt droht ihm eine Besitzstörungsklage.
Leserreporter Gerald

An einem sonnigen Donnerstag Ende Februar war "Heute"-Leserreporter Gerald (52) mit seinem VW auf dem Heimweg. Bei der Abfahrt in Richtung Breitenleer Straße bog er auf eine Tankstelle ein, um  sein Auto zu waschen.

Als der Stammkunde allerdings eine regelrechte Autokolonne zum Putzen sah, entschied er sich doch weiterzufahren. Der 52-jährige Donaustädter beschloss, sein Auto an einem weniger frequentierten Tag wieder auf Hochglanz zu bringen. Doch das war ein teurer Fehler, wie sich wenig später herausstellte.

Durchfahrt wird rigoros bestraft

Der Tankstellen-Betreiber hat nämlich eine Parkraumüberwachungsfirma beauftragt, sein Grundstück vor sogenannten "Ampel-Flüchtlingen" zu schützen. Tatsächlich liegt die Tankstelle an einer viel befahrenen Kreuzung und wird von ungeduldigen Lenkern oft als Abkürzung benutzt, um nicht an der Ampel warten zu müssen.

Laut OMV stelle das ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die Kunden und Mitarbeiter dar und führe zu einem ungerechtfertigten, erhöhten Verkehrsaufkommen mit oft stark erhöhter Geschwindigkeit. Dadurch kam es laut einem Pressesprecher sogar schon zu einem Verkehrsunfall.

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Für Gerald bedeutet dies indes, dass er für seine Durchfahrt nun 198 Euro bezahlen soll. Seiner Schuld ist er sich aber nicht bewusst. Ganz im Gegenteil: "Ich bin hier seit langem ein treuer Kunde gewesen, habe meine Autos dort getankt und gewaschen. Und jetzt droht man mir mit einer Besitzstörungsklage."

Diese Tankstelle sieht mich als Kunden bestimmt nie wieder
Gerald (52)

Gerald entschied sich, das Unternehmen zu kontaktieren und schilderte genau, wie es zu seiner vermeintlichen "Durchfahrt" gekommen ist. Aus "Kulanz" habe man den Betrag schließlich auf 160 Euro reduziert. Weil der Wiener eine Klage nicht riskieren wollte, überwies er die geforderte Summe. Dennoch sitzt ihm der Ärger über das rigorose Vorgehen noch tief in den Knochen. "Ich werde mich hüten, dieses Grundstück auch nur zu betreten. Diese Tankstelle sieht mich als Kunden bestimmt nie wieder", so Geralds bitteres Fazit. 

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