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"Wiener Wohnen war fast für unseren Tod verantwortlich"

Ein defekter Durchlauferhitzer hätte der 24-jährigen Vanesa M. und ihrer Familie beinahe das Leben gekostet. Hilfe bekommen sie dennoch keine.

Rhea Schlager
Der Durchlauferhitzer ist defekt - erst der Rauchfangkehrer ist auf das lebensbedrohliche Problem aufmerksam geworden.
Der Durchlauferhitzer ist defekt - erst der Rauchfangkehrer ist auf das lebensbedrohliche Problem aufmerksam geworden.
privat

Was wie ein schlechter Scherz klingt, ist für die 24-jährige Wienerin Vanesa M. und ihre fünfköpfige Familie bittere Realität: Ein defekter Durchlauferhitzer in der Wohnung hätte beinahe dazu geführt, dass sie, ihr Mann, die drei gemeinsamen Kinder und die Schwiegereltern gestorben wären, erzählt sie im Gespräch mit "Heute".

"Seit über einem Jahr haben wir einen defekten Durchlauferhitzer in unserer Gemeindewohnung und genauso lange melden wir Wiener Wohnen den Defekt", schildert sie denn Fall verzweifelt. Passiert sei aber bisher nichts und das hätte schlimme Folgen haben können.

Problem von Firma nicht behoben

"Wiener Wohnen hat uns mehrmals telefonisch versprochen, jemanden vorbeizuschicken, der sich den Durchlauferhitzer genauer ansieht", berichtet Vanesa M. "Darauf mussten wir zwei bis drei Wochen warten."

Die Firma, die vom Vermieter beauftragt wurde, soll der Familie allerdings vorgeworfen haben, das Gerät nicht regelmäßig gewartet zu haben, sagt die 24-Jährige: "Das stimmt ganz und gar nicht", denn Wartungen seien seitens der Mieter jahrelang ordnungsmäßig durchgeführt worden sein, was auch mit einer Plakette bezeugt werden könne.

Obwohl das Problem nicht behoben wurde, soll die beauftragte Firma der Familie eine Rechnung in der Höhe von 136,57 Euro gestellt haben. "Es liegt hier aber nicht an uns, den Betrag zu zahlen", so die Wienerin. "Die Firma scheint auch sehr unseriös zu sein, denn mehrere Kontaktversuche von unserer Seite haben bisher nur ins Leere geführt."

"Hätten tot sein müssen"

Erst am Mittwoch soll ein Rauchfangkehrer eine lebensbedrohliche Überschreitung der CO2-Grenzwerte in der Wohnung festgestellt haben. "Er hat den Durchlauferhitzer sofort ausgeschaltet und sich gewundert, dass wir noch am Leben sind", so Vanesa M. weiter. "Für sein schnelles Handeln sind wir ihm extrem dankbar."

Schon seit Monaten klagen die drei Kinder (8, 2 und 5 Monate) über Halsschmerzen und Reizhusten, erklärt die junge Mutter. "Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass unser Baby einen entzündeten Hals hat." Die beiden Eltern und die Schwiegereltern, die öfters in der Wohnung zu Besuch sind, sollen von "extrem starken" Kopfschmerzen betroffen sein. "Der Rauchfangkehrer meinte, dass die Symptome von den hohen Werten kommen und wir eigentlich nicht mehr am Leben sein dürften."

Gefahr auch für weitere Mieter

Das ständige Lüften soll die Familie vor dem Tod bewahrt haben, mutmaßt der 63-jährige Schwiegervater im "Heute"-Gespräch: "Wäre der Rauchfangkehrer zwei Tage später gekommen, wären wir alle wahrscheinlich nicht mehr am Leben."

Auch eine Explosionsgefahr, die das gesamte Stiegenhaus betreffen hätte können, soll von dem defekten Durchlauferhitzer ausgegangen sein, so Vanesa M.. "Falls hier weiter nichts unternommen wird, müssen wir unseren Fall zur Anzeige bringen. Denn hier geht es um mehrere Menschenleben, die gedankenlos aufs Spiel gesetzt werden."

Wiener Wohnen will Sachverhalt prüfen

"Wir wollen hier für eine lückenlose Aufklärung sorgen und haben deshalb eine andere Fachfirma beauftragt, den Durchlauferhitzer zu begutachten und so rasch wie möglich instand zusetzten bzw. auszutauschen – wenn notwendig", erklärt Stefan Hayden auf "Heute"-Anfrage. "Diese Prüfung müssen wir noch abwarten, um abschließend beurteilen zu können, wie sich der Sachverhalt vor Ort darstellt."

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