Wienerin (21): "Corona-Spätfolgen zerstören mein Leben"

Anfang Oktober infizierte sich die 21-Jährige Studentin Natalie (Name von der "Heute"-Redaktion geändert) mit dem Coronavirus. Die Medizinstudentin war sich der Risiken einer Erkrankung bewusst – sie ging nicht leichtfertig damit um. Trotzdem wurde sie bei einem routinemäßigen Test positiv getestet. Wo sie sich infiziert hat, kann sich die 21-Jährige nicht erklären.

Der Krankheitsverlauf gestaltete sich bei Natalie relativ milde. Sie musste nicht ins Spital und verbrachte die Quarantäne zu Hause. Bis auf Müdigkeit und einen Verlust des Geschmacksinns merkte die Wienerin nichts von ihrer Corona-Infektion. Als sie nach zwei Wochen in Quarantäne wieder negativ war, dachte sie, das Thema sei nun erledigt.

Gravierende Langzeitfolgen trotz mildem Verlauf

Beinahe ein halbes Jahr nach ihrer Genesung leidet die Studentin jedoch noch immer an den Folgen ihrer Erkrankung. Im Gespräch mit "Heute" berichtet sie: "Meine Lungen brennen beim Atmen und ich fühle mich ständig müde. Früher habe ich gerne Sport gemacht und viel getanzt. Wenn ich jetzt etwas herumspringe, bin ich sofort erschöpft."

Durch die schleppende Müdigkeit habe die 21-Jährige auch Konzentrationsschwierigkeiten. Dies erschwere ihr jetzt das Lernen und damit auch das Fortkommen im Studium. Als sie Berichte über Jugendliche sah, die sich absichtlich mit Corona ansteckten, war Natalie schockiert: "Ich halte alle dazu an: Steckt euch nicht an! Corona ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen." 

Immer mehr Junge leiden unter "Long Covid"

Die Symptome der Studentin sind nicht ungewöhnlich. Auch junge Menschen sind häufig von etwas betroffen, was sich "Long Covid" nennt. Bei Langzeitfolgen nach einer Corona-Erkrankung kommt es häufig zu post-infektiöser Fatigue (Erschöpfung, Müdigkeit), anhaltend eingeschränkter Lungenfunktion und Carditis (entzündliche Herzerkrankungen).