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Wienerin (21): "Meine Freunde ziehen in den Krieg"

Veronicas (21) Familie und Freunde befinden sich in der ukrainischen Stadt Odessa. Im "Heute"-Talk erzählt sie, wie es ihnen im Kriegsgebiet geht.

Natalia Anders
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    Die gebürtige Ukrainerin wohnt seit ihrem 12. Geburtstag in Wien
    Die gebürtige Ukrainerin wohnt seit ihrem 12. Geburtstag in Wien
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    "Es ist hart, seine Oma am Telefon weinen zu hören", erzählt die 21-jährige Veronica im "Heute"-Gespräch. Sie kommt ursprünglich aus der ukrainischen Stadt Odessa und lebt, seitdem sie zwölf Jahre alt ist, alleine in Wien. Zuerst besuchte sie ein Internat, jetzt studiert sie Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Den Krieg in der Ukraine erlebt sie in Österreich mit. Im Gespräch mit "Heute" erzählt die Studentin, wie es ihren Engsten in der alten Heimat geht. 

    Familie wohnt in Bunkern

    Ihre Großeltern, der Rest ihrer Familie und Freunde befinden sich gerade abwechselnd in Bunkern und Apartments. Sie trauen sich kaum, die Häuser zu verlassen. "Wenn ich mit meiner Oma telefoniere, höre ich im Hintergrund immer wieder Schüsse. Es ist unfassbar schwer, gerade nicht bei ihnen sein zu können", erzählt sie im "Heute"-Talk. Ihre Freunde schicken ihr täglich Bilder aus Odessa – diese teilte sie mit der Redaktion.

    "Meine Freunde ziehen in den Krieg"

    Veronicas Freunde bereiten sich schon darauf vor, in den Krieg ziehen. "Sie sind zwischen 17 und 19 Jahre alt und wollen sich der Armee anschließen. Ich hingegen fühle mich hier so machtlos, weil ich nicht vor Ort helfen kann", so Veronica. 

    "Kam für uns alle überraschend"

    Veronicas Eltern hatten Glück im Unglück – kurz vor Putins Invasion flogen sie zu ihrer Tochter nach Wien, um sich die Booster-Impfung zu holen und sie zu besuchen. Mit der Kriegserklärung hätte laut Veronica niemand gerechnet. "Innerhalb der letzten Jahre gab es immer wieder Unruhen, aber dass ein militärischer Angriff kommt, ist für uns alle eine große Überraschung", erzählt sie.

    Stolz auf Österreich

    Auf die weltweite Solidarität und das Engagement sind Veronica und ihre ukrainische Familie stolz. "Es macht mich sehr glücklich zu sehen, wie viele Demonstrationen es – vor allem in Wien – gibt und wie versucht wird, zu helfen", erzählt sie.

    Bei der ukrainischen Kirche in der Postgasse 8-12 können Sachspenden wie warmes Gewand, Hygieneartikel oder Decken abgegeben werden. Finanziell kann man die Opfer des Ukraine-Kriegs am besten über Hilfsorganisationen wie die Caritas, Nachbar in Not oder Rotes Kreuz unterstützen.

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