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Wienerin für Wohnberatung geimpft und dann weggeschickt

Eine alleinerziehende Mutter (43) ließ sich vor einem wichtigen Wohnberatungs-Termin impfen. Doch die Wienerin wurde trotz PCR-Tests abgewiesen.   

Maxim Zdziarski
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    Die 43-Jährige wurde trotz Impfung und PCR-Test abgewiesen.
    Die 43-Jährige wurde trotz Impfung und PCR-Test abgewiesen.
    Leserreporter

    Sabine (Name von der Redaktion geändert) trennte sich vor Kurzem von ihrem Partner. Ihr Mann wird demnächst aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen. Die alleinerziehende Mutter bleibt mit ihrer 4-jährigen Tochter nun in einer viel zu teuren Wohnung sitzen. Aus diesem Grund möchte die 43-jährige Therapeutin nun um eine geförderte Wohnung ansuchen. "Ich bin durch die Pandemie finanziell stark gebeutelt und kann die derzeitigen Wohnkosten alleine nicht mehr tragen", erzählt die Wienerin im Gespräch mit "Heute"

    Um aus ihrer schwierigen Lage zu kommen, machte sich Sabine einen Termin bei der Wohnberatung Wien in der Landstraße aus. Mit dem Wissen, dass nun die 2G-Regel in Kraft ist und die Corona-Infektionszahlen ständig steigen, ließ sie sich am Sonntag impfen. Um bei dem persönlichen Termin am Dienstag nichts dem Zufall zu überlassen, machte sie eigenen Angaben zufolge zusätzlich einen PCR-Test.

    Wienerin trotz 2G+-Nachweis abgewiesen

    Vor dem Eingang ins Gebäude kam dann allerdings die böse Überraschung: Eine Mitarbeiterin der Wohnberatung ließ die 43-Jährige nicht hinein. "Der Security war sehr nett und versuchte mir zu helfen. Aber die Frau beharrte darauf, dass die 2G+-Regel nicht gelte und nur Geimpfte bzw. Genesene Eintritt hätten", ärgert sich die Wienerin. Dadurch platzte auch der wichtige Beratungstermin für die Alleinerzieherin. 

    "Es ist existenzbedrohend für mich."

    Nachdem sich Sabine nach der Diskussion vor Ort etwas beruhigen konnte, setzte sie sich mit der Wohnberatung telefonisch in Verbindung. Dort erklärte ihr ein Mitarbeiter, dass es am Eingang offenbar zu einem Missverständnis seitens seiner Kollegin gekommen sein dürfte. Er bot ihr einen Ersatztermin Mitte Dezember an. Doch der hätte Sabine nur wenig gebracht: "Es ist existenzbedrohend für mich, weil ich so schnell wie möglich eine günstigere Wohnung beziehen muss." 

    Wohnberatung Wien bedauert Vorfall

    "Heute" fragte bei der Wohnberatung genauer nach, welche Regeln nun in der Zentrale gelten würden. "Aufgrund der derzeitigen Situation ist die persönliche Beratung derzeit nur unter vorheriger Terminvereinbarung und der Einhaltung der von Seiten des Bundes vorgeschriebenen 2G-Regel möglich", erklärt eine Pressesprecherin. Dennoch gelte nach wie vor die Übergangsfrist bis 6. Dezember.

    Das bedeutet: Personen, die gerade ihre erste Impfung bekommen haben, können mit einem gültigen PCR-Test sehr wohl einen persönlichen Termin wahrnehmen. "Sollte seitens der Kundin eine anderslautende Information erfolgt sein, so bedauern wir dies", heißt es. Man möchte den Fall nun intern genau prüfen. Einen Ersatztermin habe man mit der Wienerin nicht vereinbart, sondern direkt das Gespräch gesucht. 

    Happy End für 43-Jährige

    Sabine wurde nach der "Heute"-Anfrage von der Wohnberatung angerufen und es fand ein ausführliches telefonisches Beratungsgespräch statt. "Sie hat rasch ein Wiener Wohnticket für die Sonderaktion (reduzierte Voraussetzungen, schnellerer Zugang, v.a. für jene, die die aktuelle Corona-Krise hart trifft) erhalten", bestätigt das Wohnservice Wien. Es handelte sich laut dem Berater um ein "sehr angenehmes Gespräch". Die alleinerziehende Mutter kann sich nun eine Wohnung aussuchen. 

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