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Wienerin in U2 attackiert – jetzt macht sie Kampfsport

Dagmar S. (70) wurde vor einigen Tagen in einer Wiener U-Bahn attackiert und bespuckt. Nun will sie sich selbst wehren können – mit Kampfsport.

Maxim Zdziarski
Die Frau soll Dagmar attackiert haben.
Die Frau soll Dagmar attackiert haben.
Wiener Linien / Leserreporter

Ende Juli soll es an einem Mittwochabend in der U2 Richtung Schottentor zu einer verbalen Attacke gekommen sein.  Wahlwienerin Dagmar S.* (70, Name und Alter von der Redaktion geändert) erzählt im "Heute"-Talk, wie es zu der Eskalation in der U-Bahn kam. "Auslöser war die höfliche Aufforderung an eine Mitreisende, sie möge doch bitte etwas leiser bei den Beschimpfungen ihrer Telefonadressatin sein", so die 70-Jährige.

Daraufhin soll Dagmar von der unbekannten Frau als "alte Schl***e, F***e, N***e, H***, elendes Miststück" beschimpft worden sein. Völlig überrascht von der gewaltigen Aggression machte die 70-Jährige ein Foto von der Dame und wies sie darauf hin, den Vorfall der Polizei melden zu wollen.

Das brachte die Unbekannte am Telefon erst so richtig in Rage: Sie soll Dagmar daraufhin am Arm gepackt und aufgefordert haben, die U-Bahn mit ihr zu verlassen. "Das ganze gipfelte schließlich in einer Spuck-Attacke", erzählt die schockierte Wahlwienerin. "Lediglich das Eingreifen eines jungen Mannes, der dann aufgrund der extremen Lautstärke aus dem vorderen Zugbereich herbei eilte, verhinderte Schlimmeres", so die Seniorin gegenüber "Heute".

Fehlende Zivilcourage lässt Wienerin sprachlos zurück

Besonders schockierend für Dagmar: Niemand in der unmittelbaren Umgebung reagierte auf die bedrohliche Situation – von Zivilcourage war, bis auf eine Ausnahme, nichts zu sehen. Völlig aufgelöst nach dem Vorfall suchte die 70-Jährige eine Polizeistation in der Donaustadt auf. Dort waren den Beamten allerdings die Hände gebunden. Eine Spuck-Attacke könne nämlich, juristisch gesehen, nur als Beleidung eingestuft werden und habe daher auch keine strafrechtliche Relevanz.

"Der Beamte vor Ort war sehr nett und wollte mir helfen, konnte allerdings nichts machen", resümiert Dagmar. Auch Anrufe beim Bezirksgericht brachten nicht den gewünschten Effekt. Fakt ist: Die aggressive Wienerin dürfte mit ihrem Verhalten straffrei davonkommen.

Kampfsport soll Sicherheit bringen

Die Angst vor Repressalien ist für die 70-Jährige allgegenwärtig. Sie beschloss nun einen Selbstverteidigungskurs in einem Nahkampfstudio zu absolvieren, um sich im Fall der Fälle wehren zu können. "Für mich persönlich hat die Stadt Wien viel von ihrer hoch gepriesenen Sicherheit und Lebensqualität verloren", so Dagmars enttäuschendes Fazit.

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