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Wienerin konfrontiert Norbert Hofer mit Koran-Aussage

Maxim Zdziarski
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Norbert Hofer (FPÖ) wurde mit dem Koran-Sager konfrontiert.
Norbert Hofer (FPÖ) wurde mit dem Koran-Sager konfrontiert.
Leserreporter

Am Dienstag veranstaltete die Wiener FPÖ am Viktor-Adler-Markt in Favoriten die "Wir sind das Gegengewicht"-Demo. Die Kundgebung richtete sich gegen die Regierung und die von ihr beschlossenen Corona-Maßnahmen. Dabei wurden weder die Sicherheitsabstände eingehalten, noch Schutzmasken getragen.

Doch für den eigentlichen Aufreger sorgte Norbert Hofer (FPÖ). Er verglich nämlich das Coronavirus mit dem Koran und stellte diesen als gefährlich dar: "Ich fürchte mich nicht vor Corona, Corona ist nicht gefährlich. Da ist der Koran gefährlicher, meine Lieben, als Corona", so Hofer. Die Aussage zog nicht nur scharfe Kritik und Drohungen gegen Hofer, sondern auch eine Anzeige seitens der "Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen" nach sich. In den sozialen Medien überschlugen sich die Reaktionen der User. 

Hofer: "Auch Bibel-Passagen kritisch"

"Heute"-Leserin Harneel (23) traf Hofer am Donnerstag in der Wiener Innenstadt. Sie konfrontierte ihn mit seiner Koran-Aussage und filmte seine Reaktion mit dem Smartphone mit. Der Politiker relativierte seinen Sager und meinte: "Es gibt einige Gruppen, die manche Suren wörtlich nehmen und damit sehr viel Leid erzeugt worden ist. Ich glaube, dass wir auch in der Bibel Passagen haben, die, wenn man sie wörtlich nehmen würde, auch kritisch wären."

Dann betont er: "Es sind nicht alle Muslime davon betroffen. Davon sind wir weit entfernt." Als Harneel den FPÖ-Politiker bittet in Zukunft solche Aussagen, die andere Menschen verletzen, nicht mehr zu tätigen, entgegnet er: "Sie müssen mir erlauben, dass ich das sage, was ich denke und dabei nicht die Muslime beleidigen will. Aber ich sage schon: Wer aus dem Koran einige Suren wörtlich nimmt, der hat einige Dinge falsch gemacht."

Harneel (23): "Ich bin selbst keine Muslima. Aber das ist für mich kein Grund keine Zivilcourage zu zeigen und für die betroffenen Leute zu sprechen."
Harneel (23): "Ich bin selbst keine Muslima. Aber das ist für mich kein Grund keine Zivilcourage zu zeigen und für die betroffenen Leute zu sprechen."
Privat