Die 32-jährige Marina (Name von der Redaktion geändert*) aus Wien musste im März nach Deutschland reisen. Da sie selbst kein Auto besitzt, entschloss sie sich ein Fahrzeug bei der Mietwagen-Firma "Fox Autorent" in Wien anzumieten. Bei der Abholung des Suzuki Vitaras teilte sie dem Mitarbeiter vor Ort mit, dass sie ins Ausland reisen würde. Der Kurzurlaub verlief ohne weitere Probleme – die Angestellte gab das Fahrzeug auch wieder fristgerecht zurück.
Einige Monate später meldete sich der Vermieter schriftlich bei der 32-Jährigen. Doch die Nachricht war alles andere als erfreulich: Die Asfinag strafte Marina ab, weil sie mit dem Mietwagen gegen die Mautvorschriften verstoßen hat. Kostenpunkt: 120 Euro. Hinzu kamen auch noch 40 Euro Bearbeitungsgebühr seitens "Fox".
Völlig perplex rief sie bei der Autofirma an, um sich zu erkundigen, ob die Fahrzeuge nun eine österreichische Vignette haben oder nicht. "Der Mitarbeiter beantwortete meine Frage mit einem klaren Ja", erzählt die Wienerin im "Heute"-Talk. Beim anschließenden Mail-Verkehr erhielt sie allerdings völlig andere Informationen. Der Mitarbeiter verwies sie auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen, in denen stehe, dass anfallende Kosten, wie Kraftstoff und Mautgebühren, vom Kunden getragen werden müssen.
"Fox lässt sich seine Vignetten von den Kunden bezahlen und teilt ihnen bewusst nicht mit, dass diese fehlt. Die 40 Euro Bearbeitungsgebühr sind somit ein Obulus für dieses Unternehmen. Zuzüglich zum Mietpreis also ein einträgliches Geschäft", ärgert sich die 32-Jährige.
Ein Blick auf die "Fox"-Homepage zeigt: beim Buchungsprozess wird tatsächlich eine Mautgebühr pro Tag angegeben. Diese ist im Preis inbegriffen und wird lediglich zur Information extra ausgewiesen. Der Kunde bezahlt also die rechtmäßige Benutzung einer österreichischen Autobahn.
Die Firma "Fox Autorent" erklärte gegenüber "Heute", dass die Fahrzeuge sehr wohl Vignetten für Österreich besitzen. Allerdings gibt es Streckenabschnitte, für die eine gesonderte Gebühr entrichtet werden muss. Ein Blick auf die Asfinag-Homepage zeigt: Auf der A9, A10, A11, A13 und der S16 gelten die sogenannten Streckenmauten. Und diese sind laut der Fox-Sprecherin nicht in der Automiete inkludiert.
"Heute"-Recherchen ergaben: Die Wienerin wurde mit dem Fahrzeug auf der A25 bei Wels, einer regulären Mautstrecke, geblitzt. Laut Asfinag klebte an dem Auto zum Kontrollzeitpunkt zwar eine 10-Tages-Vignette – diese war jedoch abgelaufen und somit ungültig. Eine digitale Vignette lag für den Suzuki nicht vor.
Blickt man auf die Google-Rezensionen des Unternehmens, scheint Marina nicht die einzige zu sein, die eine Mautstrafe inklusive Bearbeitungsgebühren bezahlen musste. Für die 32-jährige Wienerin war es jedenfalls das letzte Mal, dass sie bei dem Anbieter ein Auto angemietet hat. Sie möchte nun rechtlich gegen die Firma vorgehen.