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Wienerin sauer: "Habe mir Leben so nicht vorgestellt"

Kaum ein Thema wird in der Arbeitswelt heißer diskutiert als die "Work-Life-Balance". Eine Wienerin klagt im "Heute"-Talk über zu viel Arbeit. 

Julia Sperlich

Besonders junge Menschen träumen von weniger Arbeit bei vollem Gehalt. Immer mehr Experten berichten über die positiven Effekte der Arbeitszeitverkürzung. Die 58-jährige Anita äußert sich im Gespräch mit "Heute"  kritisch zu dem großen Arbeitsdruck und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Familie. Damit spricht sie vermutlich vielen Österreichern aus der Seele.

Familie finanziell abgesichert, aber keine Freizeit 

"Eigentlich wird einem der Beruf vermiest, egal in welcher Branche", klagt die 58-Jährige. Heutzutage bleibe es selten bei den eigentlichen 40 Stunden, in Wirklichkeit arbeite man wesentlich mehr. Oft komme man laut der Wienerin als Angestellter auf 60 bis 70 Arbeitsstunden pro Woche.

Infolgedessen habe am Ende des Tages keiner mehr auf "irgendetwas oder irgendjemanden Lust", weil jeder "einfach nur abgerackert" sei. "So habe ich mir mein Leben nicht vorgestellt", meint Anita. Ihre Familie sei zwar finanziell abgesichert, aber Freizeit und Urlaube seien praktisch nicht vorhanden.

Qualität statt Quantität im Leben 

Anita erzählt, dass ihr Ehemann trotz Homeoffice jeden Tag von acht Uhr morgens bis zehn Uhr abends vor dem Computer sitze und arbeite. Immer wieder führe dies sogar zu hitzigen Diskussionen. "Mein Mann hat noch drei Jahre bis zur Pension, aber im Grunde genommen hat er sein ganzes Leben lang nur gearbeitet", klagt die 58-Jährige.

Ihrer Meinung nach sollten sich die Menschen von dem massiven Konsum und Wunsch von Reichtum lösen und wieder mehr das Leben genießen sowie Freundschaften pflegen. Anitas Söhne beispielsweise wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten und akzeptieren die Konsequenzen. Ihnen sei das psychische und physische Wohlbefinden wichtiger, als Reichtum. 

Veraltete Kollektivverträge müssen überarbeitet werden

Die 58-Jährige wünscht sich von der Politik neue, überarbeitete Arbeitsverträge. Laut Ihr würde alles "kaputt gespart" werden. Die Unternehmen "scheffeln und scheffeln" und die Arbeitnehmer fühlen sich nicht mehr wertgeschätzt. Anita ist der festen Überzeugung, dass es hier umgehend ein neues System braucht. 

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com