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Wienerin verliert mit einem Klick ganzes Uni-Semester

Eine Wienerin ist verzweifelt. Ein halbes Jahr wartete sie auf einen einzelnen Kurs. Das Warten soll allerdings vergebens gewesen sein. 

Marlene Postl
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Eine 28-jährige Wienerin wartete ein Semester völlig umsonst.
Eine 28-jährige Wienerin wartete ein Semester völlig umsonst.
Symbolbild / privat

Die 28-jährige Alexandra (Name von der "Heute"-Redaktion geändert) ist im Masterstudium Betriebswirtschaftslehre eingeschrieben. Sie plante ihr Studium genau durch – die Wienerin hoffte, in Mindeststudienzeit fertig zu werden. Platzbeschränkungen und Überschneidungen bei Pflichtkursen machten ihr einen Strich durch die Rechnung. Doch nun soll die 28-Jährige sogar ein ganzes Semester umsonst verloren haben. 

Wienerin setzte alles auf eine "Karte"

Alexandra fehlt noch ein notorisch überlaufener Pflichtkurs. "Einige Leute kommen beim ersten Versuch nicht rein. Die Kursbelegung funktioniert bei uns über ein Auktionssystem. Man bekommt am Anfang des Semesters 1000 Punkte, je nachdem, wie gerne man in einen Kurs will und wie groß der Andrang ist, 'bietet' man mit mehr oder weniger Punkten darauf. Die Studenten, die die meisten Punkte für den Kurs gesetzt haben, kommen hinein", erklärt die Wienerin im Gespräch mit "Heute"

Wer Punkte auf einen Kurs setzt und trotzdem keinen Platz bekommt, darf die gesetzten Punkte als eine Art "Sockel" ins nächste Semester mitnehmen. Darauf wollte Alexandra bei der Lehrveranstaltung, die ihr noch fehlte, setzen. "Ich dachte mir, ich biete alle meine 1000 Punkte auf den Kurs. Ich habe schon von vielen Leuten gehört, dass sie trotz den 1000 Punkten nicht hineingekommen sind und ein Semester warten mussten. Für mich war das jetzt nicht so schlimm, weil ich ohnehin nebenbei Vollzeit arbeite. Ich habe mich mit dem Wissen vertröstet, dass ich das Semester danach zumindest einen Fixplatz habe."

Fehler im System passieren scheinbar häufig

Doch dem sollte nicht so sein. Als Alexandra im neuen Semester Kurs belegen wollte, sah sie plötzlich, dass dort stand, sie hätte null Punkte gesetzt. "Ich kann mir das nicht erklären. Ich erinnere mich ganz genau, dass ich alle meine 1000 Punkte auf den Kurs gegeben habe. Bei der zuständigen Stelle sagte man mir, ich habe sie angeblich nicht verwendet und man könne mir nicht helfen. Somit habe ich ein Semester völlig umsonst gewartet", erzählt die 28-Jährige verzweifelt.

Die Wienerin ist sich sicher, dass das System ihre Registrierung "gefressen" hat: "Normalerweise würde ich davon ausgehen, dass ich einen Fehler gemacht habe. So etwas passiert ja manchmal. Aber ich erinnere mich genau, wie ich zweimal nachgesehen habe. Ich habe schon öfter von Leuten gehört, dass eingetragene Prüfungen aus dem System verschwunden sind, wenn sie den Eintrag zu oft bearbeitet haben. Wer in so einem Fall keinen Screenshot hat oder es irgendwo abgespeichert hat, hat einfach Pech gehabt und die Arbeit war umsonst." Der Wienerin bleibt nichts anderes übrig, als den Vorfall hinzunehmen und zu akzeptieren, dass sie ein Semester mehr Studiengebühren zahlen muss. 

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